Klin Monbl Augenheilkd 2014; 231(4): 455-456
DOI: 10.1055/s-0034-1368276
Der interessante Fall
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Imitation eines Tumorwachstums durch eine periphere Nachstarproliferation – eine diagnostische Herausforderung

Imitation of Tumor Progression by Peripheral Proliferation of Lens Epithelial Cells – A Diagnostic Challenge
I. Guber
Augenklinik, Kantonsspital Winterthur, Switzerland (Chefarzt: Prof. Dr. med. J. Stürmer)
,
S. Keller
Augenklinik, Kantonsspital Winterthur, Switzerland (Chefarzt: Prof. Dr. med. J. Stürmer)
,
M. Scherrer
Augenklinik, Kantonsspital Winterthur, Switzerland (Chefarzt: Prof. Dr. med. J. Stürmer)
,
J. Stürmer
Augenklinik, Kantonsspital Winterthur, Switzerland (Chefarzt: Prof. Dr. med. J. Stürmer)
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Publication Date:
25 April 2014 (online)

Hintergrund

Tumoren des vorderen Segments haben typischerweise ihren Ursprung in der Iris und dem Ziliarkörper. Iristumoren sind in der Regel eher kleiner, jedoch gut sichtbar, sodass sie früher entdeckt werden. In Gegensatz dazu ist die frühe Diagnose eines Ziliarkörpertumors aufgrund seiner verborgenen Lage hinter der Iris erschwert. Dies führt dazu, dass das wahre Ausmaß häufig nicht erkannt wird, was zu einer verspäteten Therapie und einer entsprechend schlechteren Prognose führt.

Das Melanozytom ist ein relativ seltener Tumor [1], welcher aus magnozellulären Naevuszellen besteht [1]. Er wächst sehr langsam und tritt vor allem im Bereich des Auges oder der Hirnhäute auf [2]. Am Auge ist neben dem Ziliarkörper, der Iris und der Choroidea am häufigsten der untere temporale Papillenquadrant betroffen [1]. Malignitätszeichen liegen im Regelfall nicht vor, nichtsdestotrotz sollten regelmäßige klinische Kontrollen durchgeführt werden, da seltenerweise eine maligne Entartung möglich ist [3], [4].