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DOI: 10.1055/s-0034-1368176
Harnwegsinfektionen
Urinary Tract InfectionsKorrespondenzanschrift
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
03. April 2014 (online)
- Epidemiologie und Klassifikation
- Erregerspektrum
- Therapeutisches Vorgehen bei Harnwegsinfektionen
- Ausblick
- Literatur
Zusammenfassung
Harnwegsinfektionen (HWI) gehören zu den häufigsten bakteriellen Infektionen und sind damit auch für einen Großteil der Antibiotikaverschreibungen verantwortlich. Die Bandbreite der HWI reicht von der benignen, unkomplizierten Zystitis bis hin zur schweren, lebensgefährlichen Urosepsis. Aufgrund der Heterogenität der HWI hat die Europäische Sektion für Infektionen in der Urologie (ESIU) der EAU eine phänotypisch geführte Klassifikation der HWI vorgeschlagen, die auf dem klinischen Erscheinungsbild, den Risikofaktoren und der Antibiotikaempfindlichkeit der Erreger beruht. Die Therapie fällt dementsprechend unterschiedlich aus. Bei der unkomplizierten Zystitis werden Antibiotika mit möglichst niedrigem Kollateralschaden empfohlen, die fast ausschließlich hier ihre Berechtigung haben. Bei der unkomplizierten Pyelonephritis stehen Fluorchinolone und Cephalosporine der 3. Generation im Vordergrund. Die Antibiotikatherapie der komplizierten HWI richtet sich im Wesentlichen nach der in der Urinkultur nachgewiesen Antibiotikaempfindlichkeit bzw. bei empirischer Therapie nach der regionalen Resistenzstatistik. Bei der Urosepsis ist die frühe Diagnose und Therapie wichtig. Ein Procalcitoninwert > 0,25 µg/l kann mit guter Sensitivität und ausreichender Spezifität eine Bakteriämie vorhersagen. Neben der frühen Antibiotikatherapie ist die Entlastung einer Harntraktobstruktion der wichtigste Baustein in der Therapie der obstruktiven Urosepsis. Auch im Säuglings- und Kleinkindesalter gehören HWI zu den häufigsten Infektionen. Sie verlaufen jedoch oft mit unspezifischen Symptomen. Die korrekte Uringewinnung für die mikrobiologische Untersuchung ist bei Verdacht auf eine HWI besonders wichtig. Aufgrund der zunehmenden Fluorchinolon-Resistenz treten auch immer mehr infektiöse Komplikationen nach transrektaler Prostatastanzbiopsie auf. Strategien, diese zu senken, umfassen u. a. die mikrobiologische Untersuchung der rektalen Flora auf Fluorchinolon-Resistenz, alternative Antibiotika zur Prophylaxe und die Umstellung auf eine perineale Biopsietechnik.
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Abstract
Urinary tract infections (UTI) are amongst the most frequent bacterial infections and therefore responsible for a great amount of antibiotic administration. UTI may present as benign, uncomplicated cystitis or severe, life-threatening urosepsis. Due to the heterogeneity of UTI the European Section of Infections in Urology (ESIU) has introduced a phenotypical classification, based upon the clinical presentation, the risk factors and the antibiotic susceptibility of the causative pathogens. Antibiotic treatment of the UTI varies accordingly. In uncomplicated cystitis antibiotics with low potential for collateral damage are recommended, which are mainly indicated for these infections. In uncomplicated pyelonephritis fluoroquinolones and 3rd generation cephalosporines are recommended. Antibiotic treatment regimens of complicated UTI depend very much on the antibiotic susceptibility according to regional resistance statistics. In urosepsis an early diagnosis and therapy is mandatory. In this regard a procalcitonin level > 0.25 µg/l has a good sensitivity and acceptable specificity in predicting bacteremia. Apart from the early antibiotic therapy successful decompression of the obstructed urinary tract is a predictor of survival. In children UTI are also amongst the most important bacterial infections, although symptoms are frequently not characteristic. The correct sampling of urine for microbiological investigations is critical. Due to the increasing fluoroquinolone resistance, infectious complications after transrectal prostate biopsy are becoming more frequent. Strategies to decrease complications encompass, amongst others, microbiological screening of the faecal flora for fluoroquinolone resistance, administration of alternative antibiotics for prophylaxis and alternative techniques for biopsy, such as perineal prostate biopsy.
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Key words
cystitis - pyelonephritis - urosepsis - antibiotic treatment regime - antibiotic resistanceEpidemiologie und Klassifikation
Eine klinisch symptomatische Harnwegsinfektion (HWI) wird angenommen, wenn nach Invasion, lokaler Adhäsion und Vermehrung der Erreger im Urogenitaltrakt eine Entzündungsreaktion mit entsprechenden klinischen Symptomen auftritt. Eine asymptomatische Bakteriurie wird als Kolonisation und nicht als Infektion gewertet. Sie bedarf auch keiner antibiotischen Behandlung, ausgenommen vor urologisch-traumatisierenden Eingriffen und während der Schwangerschaft.
Eine asymptomatische Bakteriurie wird als Kolonisation und nicht als Infektion gewertet. Sie bedarf keiner antibiotischen Behandlung, ausgenommen vor urologisch-traumatisierenden Eingriffen und während der Schwangerschaft.
Die Inzidenz einer HWI lag nach Daten aus den USA bei Studentinnen bei 0,7 pro Patientin und Jahr, bei Patienten einer Krankenversicherungsgruppe bei 0,5 pro Patient und Jahr [1]. Die herkömmliche Klassifikation der unspezifischen HWI teilt sie in komplizierte und unkomplizierte HWI ein, da sich aufgrund des unterschiedlichen Erregerspektrums, der Erregerresistenz und Risikofaktoren Implikationen für Wahl und Dauer der antimikrobiellen Therapie ableiten lassen. In der S3-Leitlinie Harnwegsinfektionen [2] wird eine HWI als unkompliziert eingestuft, wenn im Harntrakt keine relevanten funktionellen oder anatomischen Anomalien, keine relevanten Nierenfunktionsstörungen und keine relevanten Begleiterkrankungen vorliegen, die eine Harnwegsinfektion bzw. gravierende Komplikationen begünstigen.
Eine Harnwegsinfektion kann als unkompliziert eingestuft werden, wenn im Harntrakt keine relevanten funktionellen oder anatomischen Anomalien, keine relevanten Nierenfunktionsstörungen und keine relevanten Begleiterkrankungen vorliegen, die eine Harnwegsinfektion bzw. gravierende Komplikationen begünstigen.
Die Gruppe der komplizierten HWI umfasst ein sehr heterogenes Patientenklientel mit dem gemeinsamen Merkmal eines oder mehrerer komplizierender Faktoren, die sich von Patient zu Patient stark unterscheiden können. Komplizierte HWI reichen von der schweren obstruktiven Pyelonephritis, aus der sich jederzeit eine Urosepsis entwickeln kann, bis hin zur postoperativen, katheterassoziierten HWI, die nach Entfernung des Katheters spontan und folgenlos abheilt. Die in [Tab. 1] genannten komplizierenden Faktoren geben Hinweise auf das Vorliegen einer komplizierten HWI [2].
anatomische Veränderungen
|
funktionelle Veränderungen, z. B.
Störungen der Immunität
Fremdkörper, z. B.
|
Aufgrund der Heterogenität der HWI hat die Europäische Sektion für Infektionen in der Urologie (ESIU) der European Association of Urology (EAU) eine phänotypisch geführte Klassifikation vorgeschlagen [3], [4]. Die HWI werden nach ihrem klinischen Erscheinungsbild als Zystitis (ZY), Pyelonephritis (PN) und Urosepsis (US) [3] klassifiziert.
Eine Urosepsis ist hierbei immer schwerwiegender als eine Pyelonephritis und diese immer schwerwiegender als eine Zystitis. Eine Pyelonephritis kann sich als milde oder mäßig schwere Infektion darstellen, welche üblicherweise oral antibiotisch und ambulant therapiert werden kann. Eine schwere Pyelonephritis mit systemischer Reaktion wie Übelkeit und Erbrechen benötigt üblicherweise eine stationäre Aufnahme und parenterale Therapie. Bei der Urosepsis gibt es ebenfalls eine Einteilung des Schweregrads nach einfacher Sepsis, schwerer Sepsis und septischem Schock [5]. Jedem klinischem Erscheinungsbild wird ein Schweregrad mit arabischen Nummern zugeteilt ([Tab. 2]).
Akronym |
klinische Diagnose |
klinische Symptome |
Schweregrad |
---|---|---|---|
Hypotension aufgrund Urosepsis ist definiert als systolischer Blutdruck < 90 mmHg oder als eine Reduktion von > 40 mmHg gegenüber dem Ausgangswert ohne andere Ursachen einer Hypotension. * Urosepsis ist definiert als Sepsis ausgehend vom Urogenitaltrakt [5]. |
|||
ZY-1 |
Zystitis |
|
1 |
PN-2 |
milde und mäßig ausgeprägte Pyelonephritis |
|
2 |
PN-3 |
schwere Pyelonephritis |
|
3 |
US-4 |
Urosepsis (einfach)* |
|
4 |
US-5 |
schwere Urosepsis* |
|
5 |
US-6 |
uroseptischer Schock* |
|
6 |
Zusätzlich werden Risikofaktoren berücksichtigt, welche die Prognose modifizieren und Einfluss auf die Diagnose und Therapie nehmen können. Nach der ESIU-Klassifikation wird mithilfe des ORENUK-Systems eine Risikostratifikation nach phänotypischen Faktoren beschrieben. Das ORENUK-System beinhaltet 6 Hauptkategorien ([Tab. 3]).
Phänotyp |
Kategorie der Risikofaktoren |
Beispiele für Risikofaktoren |
---|---|---|
O |
Ohne Risikofaktor |
|
R |
Risikofaktor für Rezidivierende HWI, kein Risiko eines schwereren Verlaufs |
|
E |
Extraurogenitale Risikofaktoren mit Risiko eines schwereren Verlaufs |
|
N |
Nephropathische Erkrankungen mit höherem Risiko eines schweren Verlaufs |
|
U |
Urologische Risikofaktoren mit höherem Risiko eines schweren Verlaufs und der Möglichkeit einer adäquaten Behandlung |
|
K |
Permanente Katheterversorgung und nicht behandelbare urologische Risikofaktoren mit höherem Risiko eines schweren Verlaufs |
|
Die Antibiotikatherapie ist einer der wichtigsten Faktoren in der Therapie der HWI. Aus diesem Grund wurde von der ESIU noch eine Klassifikation der antibiotikatherapeutischen Option eingefügt, die mit Grad a, b oder c beschrieben wird ([Tab. 4]).
Grad a |
Grad b |
Grad c |
---|---|---|
Erreger sind gegenüber den allgemeinen, erhältlichen Antibiotika sensibel. |
Erreger weisen eine reduzierte Empfindlichkeit gegenüber den allgemeinen, erhältlichen Antibiotika auf. Alternative (Reserve-)Antibiotika sind jedoch erhältlich. |
Erreger sind resistent (multiresistent) gegenüber Antibiotika. Alternative, geeignete Antibiotika sind nicht erhältlich. |
Auf Basis dieser Klassifikation könnten verschiedene Formen der HWI nun besser (z. B. in Studienprogrammen) verglichen und prognostisch eingeschätzt werden.
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Erregerspektrum
Bei einer akuten unkomplizierten Zystitis wird Escherichia coli in 70–80 % der Fälle isoliert, Staphylococcus saprophyticus zwischen 5 und 15 % der Fälle. In Einzelfällen werden andere Enterobakterien wie Proteus mirabilis und Klebsiella spp. oder Enterokokken isoliert [6], [7]. Eine in etwa gleiche Verteilung ergibt sich auch bei der akuten unkomplizierten Pyelonephritis.
Bei der Gruppe der komplizierten HWI findet man ein wesentlich breiteres Erregerspektrum als bei den unkomplizierten HWI. Neben E. coli und anderen Enterobakterien (z. B. Proteus, Klebsiella, Enterobacter, Citrobacter spp.) spielen Pseudomonas spp. und Enterokokken auch eine wichtige Rolle [8], [9].
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Therapeutisches Vorgehen bei Harnwegsinfektionen
Antibiotikatherapie der unkomplizierten Zystitis
In placebokontrollierten Studien zur akuten unkomplizierten Zystitis wurde eine spontane, klinische Heilungsrate von 25–42 % nachgewiesen. Eine Metaanalyse hierzu ergab jedoch signifikant bessere Raten für die Antibiotikatherapie bezüglich klinischer und mikrobiologischer Heilung sowie einer Reinfektion. Die Zystitis hat insgesamt einen benignen Verlauf. Das Risiko für eine Patientin mit Zystitis, bei einer nicht effektiven Behandlung eine akute unkomplizierte Pyelonephritis zu entwickeln, liegt lediglich bei ca. 2 %. Deswegen geht es bei der Therapie der Zystitis im Wesentlichen darum, die klinischen Symptome rasch zum Abklingen zu bringen. Es sollte deswegen eine möglichst kurzzeitige Therapie mit einem geeigneten Antibiotikum bevorzugt werden.
Bei der unkomplizierten Zystitis sollte eine möglichst kurzzeitige Therapie mit einem geeigneten Antibiotikum bevorzugt werden.
Kardinalkriterien für die Auswahl eines geeigneten Antibiotikums bei unkomplizierter Zystitis
-
individuelles Risiko des Patienten und Antibiotikavortherapie
-
Erregerspektrum und Antibiotikaempfindlichkeit
-
Effektivität der antimikrobiellen Substanz
-
Auswirkungen auf die individuelle Resistenzsituation beim Patienten und/oder epidemiologische Auswirkungen („Kollateralschäden“)
-
unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Die Auswahl eines geeigneten Antibiotikums richtet sich nach 5 Kardinalkriterien (s. [Checkliste]). Aus diesen 5 Kriterien lassen sich heutzutage zur oralen Erstlinientherapie der akuten unkomplizierten Zystitis bei ansonsten gesunden Frauen in der Prämenopause die in [Tab. 5] gelisteten antibiotischen Substanzen mit den entsprechenden Dosierungen empfehlen. Diese Empfehlung trägt auch der zunehmenden Resistenzentwicklung der Fluorchinolone und Cephalosporine Rechnung und zielt darauf ab, den Selektionsdruck auf Fluorchinolone und Cephalosporine zu reduzieren („antimicrobial stewardship“).
Substanz |
Tagesdosierung |
Dauer |
---|---|---|
RT: Retardform (= makrokristalline Form) 1 In der Fachinformation wird der Einsatz von Nitrofurantoin folgendermaßen eingeschränkt: „Nitrofurantoin darf nur verabreicht werden, wenn effektivere und risikoärmere Antibiotika oder Chemotherapeutika nicht einsetzbar sind.“ 2 Pivmecillinam (Selexid®) ist derzeit in Deutschland nicht erhältlich, jedoch in einigen europäischen Nachbarstaaten (z. B. Österreich, skandinavische Länder). |
||
Mittel der 1. Wahl |
||
Fosfomycin-Trometamol |
3000 mg 1 × tgl. |
1 Tag |
Nitrofurantoin1 |
50 mg 4 × tgl. |
7 Tage |
Nitrofurantoin RT1 |
100 mg 2 × tgl. |
5 Tage |
Pivmecillinam2 |
200 mg 2 × tgl. |
7 Tage |
Pivmecillinam2 |
400 mg 2 × tgl. |
3 Tage |
Mittel der 2. Wahl |
||
Ciprofloxacin |
250 mg 2 × tgl. |
3 Tage |
Ciprofloxacin RT |
500 mg 1 × tgl. |
3 Tage |
Levofloxacin |
250 mg 1 × tgl. |
3 Tage |
Norfloxacin |
400 mg 2 × tgl. |
3 Tage |
Ofloxacin |
200 mg 2 × tgl. |
3 Tage |
Cefpodoximproxetil |
100 mg 2 × tgl. |
3 Tage |
bei Kenntnis der lokalen Resistenzsituation (E.-coli-Resistenz < 20 %) |
||
Cotrimoxazol |
160/800 mg 2 × tgl |
3 Tage |
Trimethoprim |
200 mg 2 × tgl. |
5 Tage |
In der Schwangerschaft kommen zur Therapie der akuten unkomplizierten Zystitis vornehmlich Fosfomycin-Trometamol oder orale Cephalosporine der 2. oder 3. Generation infrage.
In der Schwangerschaft kommen zur Therapie der akuten unkomplizierten Zystitis vornehmlich Fosfomycin-Trometamol oder orale Cephalosporine der 2. oder 3. Generation infrage.
Eine Kontrolle des Therapieerfolgs bei ansonsten gesunden Frauen in der Prämenopause ist bei Beschwerdefreiheit nicht erforderlich. Bei Therapieversagen (innerhalb von 2 Wochen) sollten mangelnde Compliance, resistente Erreger oder bisher nicht erkannte Risikofaktoren in Erwägung gezogen werden. In diesen Fällen ist vor dem nächsten Therapieversuch eine differenzierte Unterweisung und Untersuchung der Patientin, eine Urinuntersuchung einschließlich Kultur und gegebenenfalls ein Wechsel des Antibiotikums angezeigt.
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Prophylaxe der rezidivierenden Zystitis
Die zunehmende antibiotische Resistenzlage hat dazu geführt, bei häufigen und benignen Infektionen wie der rezidivierenden Zystitis nichtantibiotische Prophylaxestrategien zu evaluieren. In einer Metaanalyse placebokontrollierter randomisierter Studien zur nichtantibiotischen Prophylaxe rezidivierender HWI wurden 17 Studien mit insgesamt 2165 Patienten evaluiert [10].
Das orale Immunstimulans OM-89 zeigte mit einer guten Studienlage, dass damit die Rate an HWI signifikant reduziert wurde (RR 0,61). Die vaginale Vakzine Urovac zeigte ebenfalls eine signifikante Reduktion (RR 0,81). Die vaginale Östrogensubstitution bei postmenopausalen Frauen ergab einen Trend einer besseren Wirksamkeit gegenüber Placebo (RR 0,42). Kranbeeren („cranberries“) zeigten in dieser Metaanalyse, bei der allerdings nur 2 Studien eingeschlossen wurden, ebenfalls eine signifikante Reduktion rezidivierender HWI (RR 0,53). Eine kürzlich durchgeführte Cochrane-Metaanalyse ergab jedoch keine signifikante Überlegenheit gegenüber Placebo (RR 0,86) [11]. Weiterhin wurde Akupunktur in 2 relativ kleinen Studien mit einer signifikanten Reduktion evaluiert (RR 0,48) [10]. Eine kürzlich publizierte 3-armige, prospektiv randomisierte Studie zur Prophylaxe rezidivierender HWI über 6 Monate verglich die tägliche Gabe von 2 g D-Mannose, gelöst in 200 ml Wasser, mit täglich 50 mg Nitrofurantoin und mit keiner Prophylaxemaßnahme [12]. Patientinnen, die D-Mannose oder Nitrofurantoin erhielten, hatten ein deutlich niedrigeres HWI-Risiko als unbehandelte Patientinnen (RR 0,239 und 0,335, p < 0,0001). Die Nebenwirkungsrate mit D-Mannose war geringer als die mit Nitrofurantoin (RR 0,276, p < 0,0001).
Zusammenfassend bewerten die Autoren OM-89 aufgrund der guten Datenlage als die vielversprechendste nichtantibiotische Prophylaxestrategie [10].
OM-89 kann aufgrund der guten Datenlage als die vielversprechendste nichtantibiotische Prophylaxestrategie bewertet werden.
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Therapie der unkomplizierten Pyelonephritis
Bei der akuten unkomplizierten Pyelonephritis kann die Erregeridentifikation und -empfindlichkeitstestung in der Regel nicht abgewartet werden, da der frühe Einsatz einer effektiven Antibiotikatherapie nicht nur für den klinischen Verlauf, sondern auch für eine eventuelle Beeinträchtigung der Nierenfunktion bzw. Narbenbildung der Nieren eine Rolle spielt.
Der frühe Einsatz einer effektiven Antibiotikatherapie bei der unkomplizierten Pyelonephritis spielt für den klinischen Verlauf sowie für die eventuelle Beeinträchtigung der Nierenfunktion bzw. für die Narbenbildung der Nieren eine Rolle.
Für die orale Erstlinientherapie der akuten unkomplizierten Pyelonephritis werden die in [Tab. 6] und [Tab. 7] gelisteten Antibiotika empfohlen. Milde und mittelschwere pyelonephritische Infektionen sollten bei ansonsten gesunden Frauen in der Prämenopause mit oralen Antibiotika behandelt werden ([Tab. 6]). Bei schweren Infektionen mit systemischen Begleiterscheinungen, wie Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufinstabilität, sollte die Therapie initial mit hohen Dosen parenteraler Antibiotika begonnen werden ([Tab. 7]). Nach wenigen Tagen kann in der Regel die Therapie oral fortgesetzt werden, wenn sich der klinische Zustand der Patientin gebessert hat.
Substanz |
Tagesdosis |
Therapiedauer |
---|---|---|
RT: Retardform |
||
Mittel der 1. Wahl |
||
Ciprofloxacin |
500–750 mg 2 × tgl. |
7–10 Tage |
Ciprofloxacin RT |
1000 mg 1 × tgl. |
7–10 Tage |
Levofloxacin |
(250–)500 mg 1 × tgl. |
7–10 Tage |
Levofloxacin |
750 mg 1 × tgl. |
5 Tage |
Mittel der 2. Wahl gleiche klinische Effektivität, mikrobiologisch nicht gleichwertig mit Fluorchinolonen |
||
Cefpodoximproxetil |
200 mg 2 × tgl. |
10 Tage |
Ceftibuten |
400 mg 1 × tgl. |
10 Tage |
bei bekannter Erregerempfindlichkeit (nicht zur empirischen Therapie) |
||
Cotrimoxazol |
160/800 mg 2 × tgl. |
14 Tage |
Amoxicillin/Clavulansäure |
0,875/0,125 g 2 × tgl. |
14 Tage |
Amoxicillin/Clavulansäure |
0,5/0,125 g 3 × tgl. |
14 Tage |
Substanz |
Tagesdosis |
---|---|
Nach klinischer Besserung kann bei Erregerempfindlichkeit eine orale Sequenztherapie mit einem der in Tab. 6 genannten oralen Therapieregime eingeleitet werden. Die Gesamttherapiedauer beträgt 1–2 Wochen, daher wird für die parenteralen Antibiotika keine Therapiedauer angegeben. |
|
Mittel der 1. Wahl |
|
Ciprofloxacin |
400 mg 2 × tgl. |
Levofloxacin |
(250–)500 mg 1 × tgl. |
Levofloxacin |
750 mg 1 × tgl. |
Mittel der 2. Wahl |
|
Cefepim |
1–2 g 2 × tgl. |
Ceftazidim |
1–2 g 3 × tgl. |
Ceftriaxon |
1–2 g 1 × tgl. |
Cefotaxim |
2 g 3 × tgl. |
Amoxicillin/Clavulansäure |
1/0,2 g 3 × tgl. |
Ampicillin/Sulbactam |
1/0,5 g 3 × tgl. |
Piperacillin/Tazobactam |
2/0,5–4/0,5 g 3 × tgl. |
Amikacin |
15 mg/kg 1 × tgl. |
Gentamicin |
5 mg/kg 1 × tgl. |
Doripenem |
0,5 g 3 × tgl. |
Ertapenem |
1 g 1 × tgl. |
Imipenem/Cilastatin |
0,5/0,5 g 3 × tgl. |
Meropenem |
1 g 3 × tgl. |
Für die Therapie der Pyelonephritis in der Schwangerschaft werden Cephalosporine der 2. oder 3. Generation empfohlen. In der Schwangerschaft sollte die stationäre Behandlung erwogen werden. Nach der Therapie der Pyelonephritis in der Schwangerschaft ist eine Urinkultur zur Sicherung des Therapieerfolgs durchzuführen.
Für die Therapie der Pyelonephritis in der Schwangerschaft werden Cephalosporine der 2. oder 3. Generation empfohlen. Es sollte eine stationäre Behandlung erwogen werden.
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Therapie der komplizierten/nosokomialen Harnwegsinfektion
Die Therapie der komplizierten HWI richtet sich im Wesentlichen nach der regionalen Antibiotikaresistenz (s. [Kasten Hintergrund]). Je nach Resistenz und Schweregrad der HWI werden die in [Tab. 9] aufgelisteten Antibiotika empfohlen [13].
Antibiotika |
ausgewählte Spezies |
Resistenzrate |
---|---|---|
Ampicillin/Betalaktamasehemmer |
E. coli |
42 % |
Klebsiella spp. |
51 % |
|
Enterococcus spp. |
21 % |
|
Piperazillin/Tazobaktam [1] |
E. coli |
21 % |
Klebsiella spp. |
32 % |
|
P. aeruginosa |
23 % |
|
Enterococcus spp. |
15 % |
|
Ciprofloxacin |
E. coli |
35 % |
Klebsiella spp. |
41 % |
|
P. aeruginosa |
52 % |
|
Enterococcus spp. |
69 % |
|
Cefotaxim |
E. coli |
15 % |
Klebsiella |
34 % |
|
Gentamicin |
E. coli |
18 % |
Klebsiella spp. |
40 % |
|
P. aeruginosa |
49 % |
|
Enterococcus spp. |
80 % |
|
Imipenem |
E. coli |
4 % |
Klebsiella spp. |
0 % |
|
P. aeruginosa |
21 % |
|
Enterococcus spp. |
18 % |
häufigste Erreger |
intravenöse Initialtherapie |
orale Initialtherapie |
|
---|---|---|---|
* wenn keine vorherige Fluorchinolon-Einnahme in der Anamnese |
|||
|
|
bei Versagen der Initialtherapie und Risikofaktoren:
die Dosierung muss bei Sepsispatienten generell hoch sein (vergrößertes Verteilungsvolumen) zur Spektrumserweiterung ggf. Kombinationstherapie mit Aminoglykosid oder Fluorchinolon* |
möglichst nach Testung falls empirische Therapie notwendig:
falls Erreger sensibel:
|
Die Antibiotikaresistenz stationärer urologischer Patienten wird z. B. seit 2003 jährlich weltweit in der „Global Prevalence Study of Infections in Urology (GPIU)“ gemessen. Die Studie wird von der Europäischen Sektion für Infektionen in der Urologie (ESIU) weltweit durchgeführt und ist internetbasiert. In den Jahren 2003–2010 wurden 19 756 Patienten in der Studie untersucht. 9,4 % der urologischen Patienten entwickelten eine nosokomiale HWI während ihres Aufenthalts in der Urologie [9]. Das bakterielle Spektrum war über die 8 Jahre ähnlich mit E. coli (39 %), Klebsiella spp. (11 %), P. aeruginosa (11 %) und Enterococcus spp. (12 %). Ebenso gab es keine signifikante Änderung der Antibiotikaresistenz über diesen Zeitraum. [Tab. 8] zeigt die Resistenzraten für ausgewählte Spezies und Antibiotika für den Zeitraum von 2003–2010 für Nordeuropa.
Insgesamt zeigten sich bei allen getesteten Antibiotika hohe Raten der Antibiotikaresistenz, lediglich Imipenem hatte eine Resistenzrate unter 10 %, bezogen auf das gesamte bakterielle Spektrum.
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Management bei Urosepsis
Urosepsis ist verantwortlich für ca. 25 % aller Sepsisfälle. Schwere Sepsis oder septischer Schock werden in 10–30 % durch Urosepsis verursacht [14]. Bei urologischen Patienten, die eine nosokomiale HWI entwickeln, wird in 12 % eine Urosepsis diagnostiziert [15]. Eine Urosepsis entsteht hauptsächlich durch eine Obstruktion des oberen Harntrakts, am häufigsten durch Uretersteine. Sepsis in der Urologie ist weiterhin eine Herausforderung, da die schwere Sepsis und der septische Schock nach wie vor eine Mortalität von 20–40 % aufweisen [14]. Eine frühe Diagnose ist deswegen essenziell.
Sepsis in der Urologie ist weiterhin eine Herausforderung, da die schwere Sepsis und der septische Schock nach wie vor eine Mortalität von 20–40 % aufweisen [14].
In einer prospektiven Kohortenstudie an Patienten mit fieberhaften HWI konnte gezeigt werden, dass ein Procalcitoninwert > 0,25 µg/l mit einer Sensitivität von 95 % und einer Spezifität von 50 % eine Bakteriämie vorhersagen kann [16]. Die Procalcitoninkonzentration korreliert weiterhin mit der Höhe des bakteriellen Inokulums und der Zeit bis zum positiven Nachweis einer Blutkultur [16]. Procalcitonin kann somit zur Diagnose einer Urosepsis verwendet werden. Eine frühe Diagnose ist für eine frühe Antibiotikatherapie wichtig, die bei Obstruktion des oberen Harntrakts mit einer effektiven Dekompression einhergehen muss. Dadurch kann die Mortalität bei Urosepsis signifikant gesenkt werden [17]. In einer retrospektiven Studie war die Mortalität bei Patienten mit obstruktiver Urosepsis ohne Desobstruktion mit 19 % signifikant höher als bei Patienten mit Desobstruktion, bei denen die Mortalität bei 9 % lag [17].
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Harnwegsinfektionen im Kindesalter
Harnwegsinfektionen im Säuglings- und Kleinkindesalter verlaufen oft mit unspezifischen Symptomen [18]. Beim Neugeborenen können Trinkschwäche, grau-blasses Hautkolorit, Ikterus und Berührungsempfindlichkeit Symptome einer Pyelonephritis oder einer Urosepsis sein. Säuglinge fallen oft nur durch hohes Fieber auf.
Eine Pyelonephritis bzw. Urosepsis macht sich bei Säuglingen oft nur durch hohes Fieber bemerkbar.
Mögliche Symptome einer Pyelonephritis/Urosepsis bei Neugeborenen
-
Trinkschwäche
-
grau-blasses Hautkolorit
-
Ikterus
-
Berührungsempfindlichkeit
Für die exakte mikrobiologische Diagnose ist die Art der Uringewinnung entscheidend. Sie sollte im Säuglingsalter durch eine suprapubische Blasenpunktion oder bei Mädchen über einen transurethralen Einmalkatheter erfolgen. Insbesondere ist dies dann notwendig, wenn die Einleitung einer antibakteriellen Therapie aus klinischen Gründen dringlich erscheint. Das Erregerspektrum ist altersabhängig. Bei Säuglingen finden sich z. B. häufiger Enterokokken als bei älteren Kindern. Die kalkulierte Therapie, v. a. bei Pyelonephritis, besteht bei jungen Säuglingen beispielsweise aus der Kombination eines Cephalosporins der Gruppe 3a oder eines Aminoglykosids mit Ampicillin. Ab dem Kleinkindesalter kann bei unkomplizierter Pyelonephritis eine perorale Behandlung mit einem Cephalosporin der 3. Generation durchgeführt werden. Zum Ausschluss von Nieren- oder Harnwegsfehlbildungen wird bei erstmaliger Pyelonephritis eine sonografische Untersuchung empfohlen.
Zum Ausschluss von Nieren- oder Harnwegsfehlbildungen wird bei Kindern bei erstmaliger Pyelonephritis eine sonografische Untersuchung empfohlen.
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Infektiöse Komplikationen nach transrektaler Prostatabiopsie
Die Prostatabiopsie stellt derzeit den Goldstandard der Diagnostik eines Prostatakarzinoms dar. Europaweit werden jährlich schätzungsweise 1 Mio. Prostatastanzbiopsien durchgeführt. Die weltweit am meisten angewandte Technik ist die transrektale Prostatastanzbiopsie unter Antibiotikaprophylaxe mit Fluorchinolonen. In den letzten Jahren stieg jedoch die Rate an infektiösen Komplikationen nach transrektaler Prostatastanzbiopsie. Übereinstimmend finden sich in den Studien symptomatische bzw. fieberhafte HWI-Raten nach Prostatastanzbiopsie von ca. 4 %, die in den meisten Fällen, je nach Gesundheitssystem, auch zu einer Wiederaufnahme in das Krankenhaus geführt haben [19]–[21]. Risikofaktoren stellen z. B. eine nicht behandelte Bakteriurie, eine bakterielle Prostatitis in der Anamnese sowie Harnblasensteine dar. Der Hauptrisikofaktor sind Fluorchinolon-resistente, fäkale Bakterien, die bei der transrektalen Biopsie in die Blutbahn inokuliert werden. Das Risiko, dass Fluorchinolon-resistente Bakterien in der fäkalen Flora vorhanden sind, ist signifikant erhöht, wenn in den letzten 6 Monaten entweder Fluorchinolone eingenommen wurden oder ein Auslandsaufenthalt in Ländern mit hoher Fluorchinolon-Resistenz stattfand. Aus diesem Grunde sollte anamnestisch nach stattgehabter Therapie mit Fluorchinolonen oder Auslandsreisen in Länder mit hoher Fluorchinolon-Resistenz gefragt werden.
Strategien zur Reduktion infektiöser Komplikationen nach transrektaler Prostatastanzbiopsie
-
genaue Indikation zur Prostatabiopsie
-
fäkale Antiobiotikaresistenztestung auf Fluorchinolone
-
perineale statt transrektaler Prostatastanzbiopsie
Nachgewiesene Strategien zur Reduktion infektiöser Komplikationen umfassen die genaue Indikationsstellung zur Prostatabiopsie und damit eine Reduktion der Prostatastanzbiopsiefälle, die fäkale Antibiotikaresistenztestung auf Fluorchinolone mittels Selektivnährböden, sowie die perineale Prostatastanzbiopsie. Werden Fluorchinolon-resistente aerobe Bakterien im Enddarm nachgewiesen, wären mögliche alternative Antibiotikaregime, die jedoch bisher nicht gut untersucht worden sind, beispielsweise Trimethoprim/Sulfamethoxazol, intravenöse Cephalosporine der 3. Generation oder Acylaminopenicilline/Betalaktamasehemmer. Bei Infektionen nach transrektaler Prostatastanzbiopsie ist im Falle einer vorausgegangenen Gabe von Fluorchinolonen, z. B. zur Prophylaxe bei der Prostatastanzbiopsie, die Wahrscheinlichkeit, dass die aktuelle Infektion durch einen Fluorchinolon-resistenten Erreger verursacht wird, signifikant erhöht. Zur empirischen Therapie sollte deswegen in dieser Situation kein Fluorchinolon eingesetzt werden.
#
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Ausblick
Harnwegsinfektionen gehören zu den häufigsten bakteriellen Infektionen und sind damit auch für einen Großteil der Antibiotikaverschreibungen verantwortlich. Durch den demografischen Wandel bedingt werden insbesondere komplizierte, katheterassoziierte HWI in der Zukunft noch an Häufigkeit zunehmen. Der nachhaltige, verantwortungsvolle Umgang mit Antibiotika wird einer der wesentlichen Bausteine sein, um auch in Zukunft noch wirksame Antibiotika zur Verfügung zu haben.
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Interessenkonflikt
Astellas, Astra Zeneca, Bionorica, Calixa, Cerexa, Glaxo-Smith-Kline, Janssen-Cilag, Johnson & Johnson, OM Pharma, Lilly Pharma, Pierre Fabre, Sanofi-Aventis.
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Literatur
- 1 Hooton TM, Scholes D, Hughes JP et al. A prospective study of risk factors for symptomatic urinary tract infection in young women. N Engl J Med 1996; 335: 468-474
- 2 Wagenlehner FM, Schmiemann G, Hoyme U et al. [National S3 guideline on uncomplicated urinary tract infection: recommendations for treatment and management of uncomplicated community-acquired bacterial urinary tract infections in adult patients]. Urologe 2011; 50: 153-169
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- 5 Levy MM, Artigas A, Phillips GS et al. Outcomes of the Surviving Sepsis Campaign in intensive care units in the USA and Europe: a prospective cohort study. Lancet Infect Dis 2012; 12: 919-924
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- 9 Tandogdu Z, Cek M, Wagenlehner F et al. Resistance patterns of nosocomial urinary tract infections in urology departments: 8-year results of the global prevalence of infections in urology study. World J Urol 2013; Aug 24 [Epub ahead of print]
- 10 Beerepoot MA, Geerlings SE, van Haarst EP et al. Nonantibiotic prophylaxis for recurrent urinary tract infections: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. J Urol 2013; 190: 1981-1989
- 11 Jepson RG, Williams G, Craig JC. Cranberries for preventing urinary tract infections. Cochrane Database Syst Rev 2012; (10) CD001321
- 12 Kranjcec B, Papes D, Altarac S. D-mannose powder for prophylaxis of recurrent urinary tract infections in women: a randomized clinical trial. World J Urol 2013; 32: 79-84
- 13 Wagenlehner F, Fünfstück R, Hoyme U et al. Infektionen der Nieren und des Urogenitaltraktes. In: Empfehlungen zur kalkulierten parenteralen Initialtherapie bakterieller Erkrankungen bei Erwachsenen. Chemotherapie Journal 2010; 19: 222-225
- 14 Wagenlehner FM, Lichtenstern C, Rolfes C et al. Diagnosis and management for urosepsis. Int J Urol 2013; 20: 963-970
- 15 Bjerklund Johansen TE, Cek M, Naber K et al. Prevalence of hospital-acquired urinary tract infections in urology departments. Eur Urol 2007; 51: 1100-1111 discussion 1112
- 16 van Nieuwkoop C, Bonten TN, vanʼt Wout JW et al. Procalcitonin reflects bacteremia and bacterial load in urosepsis syndrome: a prospective observational study. Crit Care 2010; 14: R206
- 17 Borofsky MS, Walter D, Shah O et al. Surgical decompression is associated with decreased mortality in patients with sepsis and ureteral calculi. J Urol 2013; 189: 946-951
- 18 Beetz R, Wagenlehner F. [Diagnostics and therapy of urinary tract infections]. Urologe 2013; 52: 21-22 24–28, 30–32
- 19 Loeb S, Vellekoop A, Ahmed HU et al. Systematic review of complications of prostate biopsy. Eur Urol 2013; 64: 876-892
- 20 Raz R, Naber KG, Raizenberg C et al. Ciprofloxacin 250 mg twice daily versus ofloxacin 200 mg twice daily in the treatment of complicated urinary tract infections in women. Eur J Clin Microbiol Infect Dis 2000; 19: 327-331
- 21 Wagenlehner FM, van Oostrum E, Tenke P et al. Infective complications after prostate biopsy: outcome of the Global Prevalence Study of Infections in Urology (GPIU) 2010 and 2011, a prospective multinational multicentre prostate biopsy study. Eur Urol 2013; 63: 521-527
Korrespondenzanschrift
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Literatur
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