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Patienteninfo - Fasten - Buchinger - Heilfasten
Liebe Patientin, lieber Patient,
haben auch Sie schon öfter darüber nachgedacht, sich gesünder zu
ernähren, weniger Kaffee oder Alkohol zu trinken, weniger Süßigkeiten zu
essen? Das Fasten bietet eine gute Möglichkeit, den Körper zu entlasten
und neu in eine gesündere und bewusstere Lebensweise zu starten. Dabei
kann Ihnen diese Patienteninformation eine Hilfestellung geben.
Es gibt verschiedene Formen des Fastens auch hinsichtlich der
Fastendauer. Eine Fastenwoche wie im Beispiel unten gemäß dem Buchinger
Heilfasten ist sehr gut für Anfänger geeignet.
Fasten ist für fast alle Menschen möglich. Trotzdem sollten Sie vor
dem Fasten mit Ihrem Arzt sprechen, insbesondere wenn Erkrankungen
bestehen. Dann sollte Ihre Fastenkur durch einen erfahrenen
Fastentherapeuten begleitet werden.
Fastenplan
Fasten bedeutet keineswegs Hungern. Es ist lediglich der Verzicht auf
feste Nahrung über 5 Tage, mit 1 Entlastungstag davor und 2 Aufbautagen
im Anschluss. Während des Fastens sollten Sie möglichst nicht arbeiten
und einige Grundregeln beachten, um Ihre persönliche Fastenzeit sicher,
entspannt und erfolgreich zu gestalten.
Entlastungstag
Die Fastenwoche beginnt mit einem Entlastungstag, an dem zur
Einstimmung nur noch leichte, frische Nahrung gegessen wird, die zu
einer weichen Darmfüllung führt. An diesem Tag stehen das Ablösen vom
Alltag, Ruhefinden und die Einstimmung auf die folgenden Fastentage im
Mittelpunkt.
Ernährungsplan Entlastungstag
-
morgens: Obst und Nüsse
-
mittags: Rohkostplatte, Kartoffeln, Gemüse,
Quarkspeise
-
nachmittags: 1 Apfel, 10 Nüsse
-
abends: Obst oder Obstsalat mit Leinsamen, 125 mg
Joghurt, Knäckebrot
-
Es ist wichtig, mindestens 3 l zu trinken.
Erster Fastentag
Der erste Fastentag beginnt mit einer gründlichen Darmentleerung.
Damit werden Gärungs- und Fäulnisprozesse durch im Körper
verbleibenden Darminhalt vermieden, der Darm entlastet und das
Hungergefühl reduziert.
Zum Abführen können Sie 40 g Glaubersalz in 750 ml Wasser
auflösen, einige Spritzer Zitronensaft zugeben und innerhalb einer
Viertelstunde trinken. Vorher, zwischendurch und danach bietet sich
bei Bedarf Pfefferminztee an, um den Salzgeschmack abzumildern.
Innerhalb der nächsten 1–3 Stunden sollten nun mehrere durchfallartige
Entleerungen erfolgen, die gelegentlich bis zum Nachmittag anhalten.
Bei empfindlichem Darm reicht statt Glaubersalz evtl. bereits 1 Glas
Sauerkrautsaft zum Abführen aus. Sie können aber auch einen
Einlauf oder ein salinisches Klysma aus der Apotheke zum
Abführen anwenden.
Trinken Sie mindestens 3 l, um den Flüssigkeitsverlust
auszugleichen. Sollte es zu Bauchschmerzen kommen, hilft Bettruhe mit
einer Wärmflasche auf dem Bauch. Achten Sie darauf, dass Ihre Füße
warm sind, auch dazu bietet sich eine Wärmflasche an.
Heute nehmen Sie keine feste Nahrung mehr zu sich: Der Körper
schaltet von Nahrungsaufnahme auf Ausscheidung um. Die Ernährung von
innen beginnt, der Hunger verschwindet schrittweise. Sie leben jetzt
aus sich selbst. Gehen Sie spazieren, lesen oder ruhen Sie, wenn Ihnen
danach zumute ist. Muten Sie sich bis zum Ende der Fastenwoche keine
zu großen Anstrengungen oder starke Wärmereize (Vollbad, Sauna) mehr
zu und gehen Sie früh zu Bett (die Leber entgiftet am besten im
Liegen). Ernährung s. Ernährungsplan 1.–5. Fastentag.
Zweiter Fastentag
Heute liegt der Schwerpunkt auf der Durchspülung von Nieren und
Geweben. Trinken Sie mindestens 3 l. Der Urin sollte eine helle Farbe
haben, ansonsten mehr trinken. Sorgen Sie für warme Hände und Füße,
ruhen Sie viel und unternehmen Sie Spaziergänge. Ernährung s.
Ernährungsplan 1.–5. Fastentag.
Dritter Fastentag
Heute wird der Darm erneut entleert. Trinken Sie dazu morgens 1
Glas Molke, Sauerkraut- oder Pflaumensaft oder, falls dies nicht
spontan abführend wirkt, Glaubersalz wie für den ersten Fastentag
beschrieben. Sie können alternativ auch einen Einlauf oder ein Klysma
anwenden. Trinken Sie mindestens 3 l, um den Flüssigkeitsverlust
auszugleichen. Bewegen Sie sich viel an der frischen Luft und legen
Sie eine Mittagsruhe ein, bürsten und ölen Sie Ihren Körper. Außerdem
bieten sich Wechselduschen (Kalt-warm-Wechsel) an. Ernährung s.
Ernährungsplan 1.–5. Fastentag.
Rezepte: Gemüsebrühen für Fastentage
Kartoffelbrühe (4 Portionen)
Gemüse gut waschen und klein schneiden, Wasser aufkochen, Gemüse
zufügen und 10–20 Minuten gar kochen. Suppe vom Herd nehmen,
durchseihen und mit Gewürzen abschmecken, Hefeflocken und Petersilie
darüberstreuen.
Karottenbrühe (4 Portionen)
Zubereitung wie Kartoffelbrühe.
Selleriebrühe (4 Portionen)
Das Gemüse gut waschen, ungeschält klein schneiden. Wasser zum
Kochen bringen, Gemüse zufügen und darin 10–20 Minuten gar kochen.
Suppe vom Herd nehmen, durchseihen, Brühe mit Gewürzen hinzufügen,
Hefeflocken und die Petersilie darüberstreuen.
Tomatenbrühe (4 Portionen)
Tomaten gut waschen, von Stielansätzen befreien und würfeln,
Knoblauchzehe klein hacken. Das restliche Gemüse gut waschen und
ungeschält klein schneiden. Wasser zum Kochen bringen, Tomaten,
Knoblauch und Gemüse zufügen und darin 10–20 Minuten gar kochen. Die
Suppe vom Herd nehmen, durchseihen, mit Gewürzen abschmecken und
Hefeflocken darüberstreuen.
Vierter und fünfter Fastentag
Auch an diesen Tagen gilt: Ausreichend trinken, bewegen und ruhen.
Ernährung s. Ernährungsplan 1.–5. Fastentag. Am fünften Fastentag wird
morgens erneut mit einem Glas Molke, Sauerkraut- oder Pflaumensaft
abgeführt oder, falls dies nicht ausreicht, mit Glaubersalz
(Durchführung s. erster Fastentag).
Ernährungsplan 1.–5. Fastentag
-
morgens: 2 Tassen Kräutertee (z. B. Brennnessel,
Kamille, Malve, Melisse oder Ginseng) oder milder schwarzer Tee
mit Zitrone, erlaubt ist dazu je ½ TL Honig
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zwischendurch: reichlich Wasser oder Mineralwasser ohne
Kohlensäure, gelegentlich 1 Zitronenschnitz aussaugen
-
mittags: 250 ml Gemüsesuppe, selbst zubereitet in
verschiedenen Variationen (s. Kasten: Gemüsebrühen für
Fastentage), oder 250 ml Gemüsefrischsaft mit Wasser
aufgefüllt
-
nachmittags: 2 Tassen Früchtetee (Hagebutten, Fenchel
oder Apfelschalen), Kräutertee oder milder Schwarztee (nicht nach
16 Uhr) mit Zitrone und je bis zu ½ TL Honig
-
abends: 250 ml Obstsaft nach Geschmack mit Mineralwasser
verdünnt, nach Wahl heiß oder kalt, alternativ Gemüsebrühe oder
-saft
Alle Fastengetränke schluckweise trinken. Jeden Schluck „kauen“,
das heißt, im Mund vorwärmen oder kühlen. Genießen und langsam
trinken.
Erster Aufbautag
Trinken Sie weiterhin reichlich. Bewegen Sie sich vor dem
Fastenbrechen am Vormittag ausgiebig (Sport oder Spaziergang) und
gönnen Sie sich auch eine Mittagsruhe. Kalte Güsse aktivieren
zusätzlich Ihren Stoffwechsel. Essen Sie achtsam: Wenig ist viel.
Ernährungsplan 1. Aufbautag
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morgens: Morgentee
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vormittags: Fastenbrechen mit 1–2 gut gereiften
Åpfeln
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mittags: pürierte Kartoffel-Gemüse-Suppe
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nachmittags: trinken wie bisher
-
abends: Tomatensuppe, Knäckebrot, eingeweichtes
Trockenobst
Zweiter Aufbautag
Vermeiden Sie auch heute Anstrengungen. Nutzen Sie hingegen
anregende Maßnahmen wie lockere Bewegung (z. B. Spaziergang) an der
frischen Luft, kalte Güsse und Körperbürstungen. Ein Gewichtsanstieg
ist normal, da sich der Darm wieder füllt. Nach dem zweiten Aufbautag
nehmen Sie schrittweise wieder Ihre normale Ernährung auf.
Ernährungsplan 2. Aufbautag
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morgens: Morgengetränk, 1 Glas Molke oder Sauerkrautsaft
oder 2 Scheiben Knäckebrot mit Kräuterquark
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vormittags: Wasser zwischendurch
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mittags: Salat, Kartoffeln, Gemüse, Naturjoghurt
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Nachmittags: Kräutertee
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abends: Rohkost, Gemüsesuppe, Dickmilch, Knäckebrot