ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2013; 122(12): 654
DOI: 10.1055/s-0033-1363806
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Das All-on-4-Konzept – Die Alternative für zahnlose Patienten

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Publication Date:
25 January 2014 (online)

Manchmal muss man die Sichtweise auf ein Problem verändern, um die Lösung zu finden. Das tat auch Prof. Paulo Maló, Lissabon, als er 1990 begann das All-on-4®-Konzept zu entwickeln. Er fragte sich, wie er zahnlose Menschen mit einem festsitzenden implantatgetragenen Zahnersatz versorgen könnte – jedoch ohne zuvor aufwändige augmentative Maßnahmen durchzuführen. Sein Ziel war eine Therapieform, um Knochenaugmentationen umgehen zu können.

Maló ging das Problem von der biomechanischen Seite an. Wie viele Implantate benötigt man für eine festsitzende Versorgung? Die Patienten erhalten 4 Implantate pro Kiefer. Dabei werden die endständigen Implantate entsprechend der individuellen anatomischen Situation in einem Winkel von 30–45° gesetzt. Dadurch werden anatomisch relevante Strukturen im Ober- und Unterkiefer umgangen. Die Implantate können in der Kortikalis besser verankern und es wird eine höhere prothetische Abstützung erreicht. Mit den anguliert gesetzten Implantaten wird selbst in atrophierten Kiefern genügend Stabilität für eine festsitzende Prothetik erreicht. Die Patienten erhalten nach dem Eingriff innerhalb nur eines Tages eine festsitzende, sofort belastbare Interimsprothese. Das kommt dem Wunsch vieler Patienten nach einer kürzeren Behandlungszeit entgegen.