Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2013; 02(06): 726-727
DOI: 10.1055/s-0033-1363734
Qualität und Sicherheit
AE-KONGRESS
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Qualitäts- und Sicherheitsinitiative – Endoprothetik 2013

Stephan Kirschner
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Publication Date:
09 January 2014 (online)

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Auf dem Podium bei der Pressekonferenz (v. re. n. li.): Manfred Beeres, Pressesprecher BVMed, Volker Kauder, MdB, Prof. Dr. Carsten Perka, Charité Berlin, Prof. Michael M. Morlock, Zentrum Biomechanik an der TU Harburg, und Marc D. Michel, Sprecher des BVMed-Fachbereichs Endoprothetik /Implantate (FBEI)

Am 26. September 2013 fand im Köln eine gemeinsame Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Endo­prothetik und des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed) statt. Die wissenschaftliche Leitung der Veranstaltung lag bei Prof. Carsten Perka (Berlin), Prof. Michael M. Morlock (Hamburg), Prof. Rudolf Ascherl (Chemnitz), Dipl.-Kfm. Marc D. Michel (Weisendorf) und Heinrich Wecker (Lauf).

Die Hüftendoprothetik stellt die Operation des Jahrhunderts dar. Trotz der sehr guten Behandlungsergebnisse ist die aktuelle Berichterstattung sehr kritisch: Prothesenbrüche, Probleme mit Kopf-Konusverbindungen und Metallabrieb bei Metallgroßkopfprothesen. In einem gemeinsamen Kongressformat von Operateuren, Vertretern der Implantatindustrie, Grundlagenwissenschaftlern und Juristen wurden der aktuelle Behandlungsstandard und die Probleme von den unterschiedlichen Seiten dargestellt und interdisziplinär diskutiert.

Den ersten Sitzungsblock „Vorkommisse in der Endoprothetik: Mythen und Fakten“ leiteten Prof. Perka und Prof. Wirtz. Im ersten Vortragsblock stellte Prof. Rudolf Ascherl die Effekte bei Einführung neuer Implantate in Bezug auf die Revisionswahrscheinlichkeit vor: Bei der Einführung einer neuen Hüftprothese sind nach Peltola und Mitarbeitern zunächst erhöhte Revisionsraten zu erwarten. Diese nehmen mit zunehmender Vertrautheit mit dem Implantat ab, steigen in der weiteren Nutzung jedoch wieder leicht an. Unter dem Thema „Führerschein für Endoprothesen“ gab er einen Einblick in den rechtlichen Rahmen für den erstmaligen Einsatz von Medizinprodukten. An Beispielen für Endoprothesen, aber auch Medizinprodukten, die für besondere Operationsschritte benötigt werden, gab er Einblick in die unterschiedlichen Schulungskonzepte. Aus seiner Sicht ist es vor der erstmaligen Benutzung erforderlich, sich mit Fakten des Medizinproduktes, dem vom Hersteller geplanten technischen Ablauf als auch mit der konkreten Handhabung vertraut zu machen. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind im Medizinproduktgesetz klar geregelt. Nach seiner Auffassung werden diese Vorgaben aber nicht konsequent umgesetzt. Als positives Beispiel für eine sinnvolle Umsetzung nannte er die Geräteeinweisung im Bereich der Anästhesie.