Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11(1): 12-14
DOI: 10.1055/s-0033-1362613
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Überdiagnosen – Unerwünschte Nebenwirkungen beim Mammografie-Screening

K. Bock
1   Referenzzentrum Mammographie Süd West, Marburg
,
S. Heywang-Köbrunner
2   Referenzzentrum Mammographie München
,
L. Regitz-Jedermann
3   Referenzzentrum Mammographie Berlin
,
G. Hecht
4   Referenzzentrum Mammographie Nord, Oldenburg
,
V. Kääb-Sanyal
5   Geschäftsstelle der Kooperationsgemeinschaft Mammographie, Berlin
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. Juli 2014 (online)

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Ziel des Mammografie-Screening-Programms ist die Verringerung der Brustkrebssterblichkeit durch Diagnose der Karzinomerkrankung zu einem präklinischen Zeitpunkt. Wird eine Brustkrebserkrankung diagnostiziert, die zu Lebzeiten der Frau ohne Screening nicht klinisch auffällig geworden wäre, bezeichnet man dies als Überdiagnose. Überdiagnosen sind nicht biologisch identifizierbar, sondern können nur epidemiologisch evaluiert werden. Schätzungen der Häufigkeit von Überdiagnosen nach einem Mammografie-Screening unterliegen statistischen Unschärfen und variieren je nach Evaluationsmodell zwischen 0 und 54 %. Überdiagnosen sind keine Fehldiagnosen, zählen aber zu unerwünschten Nebenwirkungen von Screening-Untersuchungen.