Neonatologie Scan 2014; 03(01): 73-86
DOI: 10.1055/s-0033-1359219
Fortbildung
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Das Neugeborene auf der Wochenstation

Monika Berns
,
Christoph Bührer
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Publication Date:
03 March 2014 (online)

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Einleitung

Das Neugeborene und seine Mutter bilden eine dyadische Einheit. Dieser Grundsatz sollte bei allen diagnostischen und beurteilenden Maßnahmen beim Kind beachtet werden. Dies bedeutet, Handlungen auf das Notwendigste zu beschränken und in angemessenem Zeitverlauf durchzuführen, ohne die Überwachung der postnatalen Adaptation zu vernachlässigen.

Eine optimale Betreuung von Neugeborenen im Kreißsaal und auf der Wochenstation erfordert eine gute Kommunikation zwischen Hebammen, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegern, Geburtshelfern und Pädiatern. Durch ausreichende Informationen über Risiken können notwendige Überwachungsmaßnahmen geplant werden, ohne die Einheit von Mutter und Neugeborenem zu stören.

Bei der Gruppe der Neugeborenen auf der Wochenstation handelt es sich in hohem Prozentsatz um gesunde reife Neugeborene, d. h. solche mit einem Gestationsalter von mindestens 37 Schwangerschaftswochen. In vielen Geburtskliniken werden aber auch gesunde Frühgeborene über 35 Schwangerschaftswochen betreut. Eine weitere Patientengruppe können Neugeborene mit nicht lebensbedrohlichen Auffälligkeiten darstellen, bei denen weitere medizinische Maßnahmen notwendig sind, eine Trennung von der Mutter aber vermieden werden kann.

Nachfolgend können für das konkrete Vorgehen an vielen Stellen nur Empfehlungen ausgesprochen werden, da kontrollierte, randomisierte Studien nicht zur Verfügung stehen. In Tab. [1] sind alle bestehenden AWMF-Leitlinien der Fachgesellschaften aufgelistet, die diesem Artikel zugrunde liegen.