Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2013; 02(05): 554-557
DOI: 10.1055/s-0033-1358414
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„Der betroffene Arzt“

C. Schlesiger
,
B. Günther
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Publikationsdatum:
11. Oktober 2013 (online)

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Ärzte leiden mit ihren Patienten mit, vor allem nach einem medizinischen Zwischenfall und mehr, als ihnen oft zugestanden wird.

Im Rahmen des Symposiums „Kooperation in Arzthaftungsfragen“ am 16. November 2012 wurde in einem Vortrag seitens der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) erstmals auf das Thema der Auswirkungen von Zwischenfällen auf beteiligte Ärztinnen und Ärzte aus medizinisch-psychologischer Sicht eingegangen. Dieser Beitrag beleuchtet die emotionalen Aspekte und Mechanismen der Verarbeitung medizinischer Zwischenfälle.

Es ist wichtig und richtig, im Falle eines medizinischen Zwischenfalls als Arzt zuallererst den Blick auf seinen Patienten zu richten und medizinisch wie auch menschlich alles zu tun, um diesem beizustehen [1]. In diesem Beitrag soll der Fokus der Betrachtungen aber auf die Frage gerichtet sein, welche Folgen ein Zwischenfall für den Arzt selber haben kann. Die Gutachterstelle für Arzthaftungsfragen bei der BLÄK gibt im Rahmen der Gutachterverfahren auch dem Arzt Raum, zu den Vorwürfen des Patienten Stellung zu nehmen. „Zwischen den Zeilen“ – oder manchmal auch explizit – wird hierbei oft deutlich, wie sehr den Arzt die Vorwürfe des Patienten treffen.