Notfallmedizin up2date 2014; 9(3): 263-274
DOI: 10.1055/s-0033-1357998
Rettungsdienst
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sepsis im Notarztdienst

Elisabeth Bösl
,
Clemens Kill
,
Wolfgang Dersch
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. Oktober 2014 (online)

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Kernaussagen
  • Sepsis ist ein häufiges, systemisches Entzündungssyndrom, das mit hoher Morbidität und Mortalität einhergeht. Die Erkrankungsrate ist weltweit steigend.

  • Es handelt sich um einen potenziell lebensbedrohlichen Notfall, bei dessen Behandlung der Faktor Zeit entscheidend ist, um einen foudroyanten Verlauf zu vermeiden. Der Begriff „goldene Stunde der Sepsis“ betont die grundlegende Notwendigkeit frühzeitiger gezielter Therapiemaßnahmen.

  • Da es bei der Sepsis keinen eindeutigen Krankheitseintritt und auch keine einzelnen sepsisspezifischen Parameter gibt, kann das Krankheitsgeschehen nur durch definierte Symptom- und Parameterkonstellationen erkannt werden.

  • Zu den alarmierenden Symptomen bei Sepsis zählen ein unspezifisches Krankheitsgefühl, Fieber, Schüttelfrost, Verwirrtheit, Dyspnoe, Tachykardie und Hypotonie.

  • Entsprechend den S2k-Sepsis-Leitlinien der Fachgesellschaften werden ehestmöglich sowohl die Sauerstoffgabe und ggf. Beatmung, eine supportive Volumensubstitution zur hämodynamischen Stabilisierung und somit einer adäquaten Sauerstoffversorgung der Zellen als auch die Einleitung einer antimikrobiellen Kausaltherapie empfohlen. Alle diese Maßnahmen lassen sich problemlos in den präklinischen Behandlungsablauf integrieren.

  • Rettungs- und Notarztdienste können durch gezielte therapeutische Erstmaßnahmen den Krankheitsverlauf der Sepsis nachhaltig beeinflussen.