Lege artis - Das Magazin zur ärztlichen Weiterbildung 2013; 3(4): 234-239
DOI: 10.1055/s-0033-1356562
Fachwissen
Übersicht
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Sepsis – Von der Diagnose zur Therapie

Stefan Rauch
,
Lutz Zabel
,
Matthias Fischer
Further Information

Publication History

Publication Date:
24 September 2013 (online)

Preview

Zusammenfassung

Die Sepsis stellt nach wie vor eine der häufigsten Erkrankungen in der Welt dar, und sie fordert mehr Menschenleben als Brust- und Darmkrebs zusammen. Jährlich erkranken weltweit 20 bis 30 Millionen Menschen an Sepsis – in den letzten zehn Jahren ist die Inzidenz um 8–13 % gestiegen.Sepsis ist eine komplexe systemische inflammatorische Reaktion des Körpers auf eine Infektion. Das Outcome des Patienten hängt wesentlich von der Zeitdauer zwischen dem Auftreten der septischen Symptomatik und dem Einleiten einer suffizienten Therapie ab. Die Diagnose wird anhand einer Kombination aus hämodynamischen Parametern, Laborwerten und Organdysfunktionen gestellt. Die wesentlichen Behandlungsschritte stellen eine vollständige Sanierung der Infektionsquelle, eine gezielte antimikrobielle Therapie und die hämodynamische Stabilisierung dar.

Kernaussagen

  • Sepsis ist eine überschießende Abwehrreaktion des Organismus aufgrund einer Infektion, die vitale Organfunktionen in kurzer Zeit aufs Schwerste beeinträchtigt.

  • Die Inzidenz hat im letzten Jahrzent um 8–13 % zugenommen.

  • Jährlich erkranken weltweit 20–30 Mio. Menschen an Sepsis.

  • Die Sterblichkeit liegt im Krankenhaus immer noch zwischen 30 und 60 %.

  • Fokussanierung, frühzeitige Antibiotikatherapie und hämodynamische Stabilisierung reduzieren die Mortalität signifikant.

Ergänzendes Material