Zusammenfassung
Ziel:
Die vorliegende Studie untersucht die Einflussgrößen für Patientenzufriedenheit bei
onkologischen Patienten. Hierbei wird einerseits die Zufriedenheit mit den Hausärzten,
den Fachärzten, dem Krankenhaus sowie den Krankenkassen betrachtet und andererseits
die sektorübergreifende Zusammenarbeit in der gesamten onkologischen Versorgung.
Methodik:
An der Patientenbefragung haben 12 Facharztpraxen in 8 Bundesländern teilgenommen.
Insgesamt beteiligten sich 516 Patienten im Untersuchungszeitraum 2011 – 2012 an der
empirischen Erhebung. Die Auswertung erfolgt mittels der multiplen Regressionsanalyse.
Ergebnisse:
Die Untersuchung zeigt, dass Patienten mit der sektorübergreifenden Zusammenarbeit
zufriedener sind, wenn Zufriedenheit mit der Krankenkasse und der fachärztlichen Versorgung
besteht. Die differenzierte Betrachtung der Zufriedenheit mit den Sektoren gibt Aufschluss
darüber, dass für den haus- und fachärztlichen Bereich das Vertrauen in den Arzt als
wichtigste Komponente wahrgenommen wird. Bei Krankenhäusern ist entscheidend, dass
sich die Ärzte ihren Patienten gegenüber interessiert zeigen und Zeit für die Patienten
nehmen. Für Krankenkassen wurde die Bereitstellung von genügend Informationen als
größter Zufriedenheitstreiber identifiziert.
Schlussfolgerung:
In der Patientenwahrnehmung der Zufriedenheit mit einzelnen Sektoren spielen vor allem
psychosoziale Faktoren eine wichtige Rolle. Hierunter fallen z. B. das Vertrauen in
den Arzt oder das Besprechen von Ängsten des Patienten. Diese Faktoren sollten von
den beteiligten Akteuren im Umgang mit den Patienten stärker fokussiert werden. Krankenkassen
können hierbei als kompetenter Ansprechpartner fungieren, der den Patienten qualitätsgesicherte
Informationen im Kontext der onkologischen Erkrankung bereitstellt.
Abstract
Objective:
The following study examines the influencing factors on the satisfaction of oncological
patients with their primary care physician, specialist physician, hospital and health
insurance provider. Individual patient satisfaction with cross-sectoral collaboration
is examined based on the satisfaction with these sectors.
Method:
12 specialist practices from 8 federal states participated in the patient survey.
Altogether, 516 patients took part during the investigation period 2011–2012. The
results were evaluated by multiple regression analysis.
Results:
The results show that patients are content with cross-sectoral collaboration if they
are satisfied with their health insurance and the specialist physician. With regard
to satisfaction with the primary care physician and the specialist physician, trust
is perceived to be the most important influencing factor. For hospitals, the most
significant influencing factor is interest in and time for patients. Regarding health
insurance, providing the patients with information leads to a greater degree of satisfaction.
Conclusion:
Psychosocial factors are of key importance for the patient’s perceptions of satisfaction
with the different sectors. This contains for instance factors like to ‘putting confidence
in physicians’ or ‘talking about patients’ fears’. The sectors considered in this
study should therefore give more consideration to these factors during patient care.
A health insurance provider can take on the role of a competent point of contact,
providing quality-assured information in the context of oncological diseases.
Schlüsselwörter Patientenzufriedenheit - sektorübergreifende Zusammenarbeit - Onkologie
Key words patient satisfaction - cross-sectoral collaboration - oncology