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DOI: 10.1055/s-0033-1349813
Ein Glücksfall für die Unfallchirurgie
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
09. Juli 2013 (online)



Am 20. Mai hat Prof. Harald Tscherne seinen 80. Geburtstag gefeiert. Anlässlich dieses Ereignisses fand am Samstag, den 25. Mai 2013, ein wissenschaftliches Symposium zu Ehren von Prof. Tscherne statt. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen hielt die Laudatio.
Der Name Harald Tscherne steht für die Unfallchirurgie. Kaum ein Name ist so eng mit diesem Fach verbunden wie seiner. Das gilt nicht nur im deutschsprachigen Raum. Sein Schaffen hat viele geprägt und noch mehr inspiriert. Sein persönlicher Erfolg ist dabei eng verbunden mit der Geschichte der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). In dieser universitären Neugründung der 1960-er Jahre entstand der erste Lehrstuhl für Unfallchirurgie. Der Herzchirurg Hans Borst initiierte damals die Gliederung chirurgischer Disziplinen in Zentren nach Schwerpunkten, ein zu jener Zeit einzigartiges Konzept. Anfangs von vielen zunächst belächelt oder bezweifelt, dann als vorbildhaft wahrgenommen, ist es heute flächendeckend verbreitet. In einer Anzeige von 1969 aus „Der Chirurg“ wurden „Bewerber um den ausgeschriebenen Lehrstuhl“ gesucht und „soll[t]en eine allgemeine chirurgische Vorbildung besitzen und darüber hinaus alle modernen traumatologischen Verfahren einschließlich der Osteosynthese und die Handchirurgie aus eigener breiter Erfahrung beherrschen. Sie soll[t]en das Fach Unfallchirurgie in Krankenversorgung, Forschung und Lehre eigenständig und unabhängig vertreten.“ Es war das erste Mal, dass ein Ordinariat öffentlich ausgeschrieben wurde. Nach nur viermonatigem Berufungsverfahren konnte sich der damals erst 37-jährige Harald Tscherne aus Graz durchsetzen und trat am 1. November 1970 seine Arbeit in Hannover an.