Lege artis - Das Magazin zur ärztlichen Weiterbildung 2013; 3(3): 162-164
DOI: 10.1055/s-0033-1349302
Fachwissen
Titelthema: Polytrauma
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Polytrauma – Klinisches Management in Schockraum und OP

Raimund Troltsch
,
Markus Arand
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Publikationsdatum:
11. Juli 2013 (online)

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Zusammenfassung

Die Versorgung von schwerverletzten Patienten stellt eine besondere Herausforderung für jede Klinik dar. Jährlich verunfallen ca. 100000 Menschen in der Bundesrepublik Deutschland schwer. Um jedem Patienten eine optimale Versorgung unabhängig von Unfallort und Unfallzeitpunkt zu ermöglichen, wurden durch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie innerhalb des Traumanetzwerkes unterschiedlich ausgestattete Traumazentren geschaffen, die dies sicherstellen sollen. Der folgende Artikel beschreibt die wichtigsten Behandlungsschritte,die mit Beginn der Übernahme des Patienten im Schockraum ablaufen, und soll einen klinischen Leitfaden zur Bewältigung dieser Aufgabe vermitteln.

Kernaussagen

  • Mithilfe der Traumanetzwerke und -zentren will die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie jedem Polytraumapatienten eine optimale Versorgung ermöglichen.

  • Die Arbeit im Schockraum läuft zügig, strukturiert und interdisziplinär.

  • Von der Einlieferung des Patienten im Schockraum bis zur Indikationsstellung der weiteren Therapie soll nicht mehr als eine Viertelstunde vergehen.

  • Die Erstversorgung im Schockraum umfasst im Wesentlichen den Erhalt der Vitalfunktionen. Erst im Anschluss kommen die weitere Diagnostik und die Therapie.

  • Gegebenenfalls muss man nach dem Prinzip der „Damage Control“ vorgehen, d. h.:

  • Zunächst werden nur lebensbedrohliche Verletzungen (wie innere Blutungen) notfallchirurgisch versorgt,

  • alle weiteren Maßnahmen folgen, wenn der Patient stabil ist.

  • Auch nach Verlegung auf die Intensivstation gilt: Zu frühe operative Therapie kann mehr schaden als nützen. Die Stabilität des Patienten geht immer vor.

  • Besonders Thoraxverletzungen wie die Lungenkontusion bergen ein hohes Mortalitätsrisiko.

Ergänzendes Material