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DOI: 10.1055/s-0033-1349159
Unkonventionelles Denken ist gefragt
Publication History
Publication Date:
09 July 2013 (online)



Die Chirurgie steckt in der Krise: Aufgrund unattraktiver Arbeitsbedingungen und mangelnder Vereinbarkeit mit einem Familienleben findet sich nicht mehr genügend medizinischer Nachwuchs. Um der Lage Herr zu werden, müssen völlig neue Wege beschritten werden. Ein Vorschlag zur Diskussion.
War noch bis Ende der Neunzigerjahre das Hauptproblem des chirurgischen Nachwuchses eine mangelnde Stellensituation infolge der Ärzteschwemme, so hat sich nun innerhalb eines guten Jahrzehnts die Situation bedrohlich ins Gegenteil verkehrt. Allerorten hört man auf Kongressen über mangelnden und schlecht ausgebildeten Nachwuchs, der in vielen Abteilungen nur durch Ärzte aus dem Ausland kompensiert werden kann. Da diese Kollegen, insbesondere wenn sie aus dem osteuropäischen Raum kommen, oftmals nur ungenügend ausgebildet und der deutschen Sprache kaum mächtig sind, verschärft sich das Problem der Weiterbildung in den Krankenhäusern noch weiter. Die deutsch sprechenden Ärzte werden in der Patientenversorgung auf der Station oder in der Ambulanz und bei der medizinischen Dokumentation eingesetzt, die ausländischen Kollegen arbeiten im OP und assistieren bei den immer seltener werdenden Ausbildungsoperationen. Kein Wunder, dass in dieser Situation die deutsch sprechenden Weiterbildungsassistenten schnell das Weite suchen.