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DOI: 10.1055/s-0033-1348460
Tipps · Themen · Termine
Publication History
Publication Date:
21 June 2013 (online)

Meinungen
Kopfgeldprämie
Liebe Leserinnen und Leser,
immer mehr Kliniken gehen dazu über, für die Werbung neuer Mitarbeiter „Kopfgeld“ auszuloben. Eigentlich eine clevere Sache. Kritiker finden allerdings, dass das schöne Geld an anderer Stelle doch viel wirksamer eingesetzt werden könnte – etwa als Prämie für besonders fleißige Mitarbeiter oder für die Fort- und Weiterbildung. Wir wollten wissen: Kopfgeldprämien – muss das sein? Hier Ihre Antworten:
» Ich finde das Wort Kopfgeld etwas anstößig. Das gab es im Wilden Westen, als man Verbrecher, auf die es ausgesetzt war, tot oder lebendig beim Sheriff abgeliefert hat. Eine Prämie für die Anwerbung neuer Mitarbeiter würde doch auch genügen. Vor allem bei Fachkräftemangel ist eine Prämie manchmal ein letzter Strohhalm für die Unternehmen, um an Fachpersonal zu gelangen. Eine Prämie für besonders fleißige Mitarbeiter finde ich nicht angebracht, denn wie will man messen, wer besonders fleißig ist und wer nicht. Das würde nur Unmut innerhalb eines Teams generieren. «
» Generell finde ich die Steigerung unserer Wertigkeit als Pflegende auf dem Arbeitsmarkt eine sehr gute Sache. Allerdings reicht natürlich diese alleinige Motivation für eine lange Zusammenarbeit bei weitem nicht aus. Vor allem für die Arbeitnehmer im Arbeitsprozess muss etwas getan werden. Die Mitarbeiter müssen durch leistungsorientierte Bezahlung, Bonis, gute Fortbildungen und Gesundheitsmanagement gehalten werden. «
» Ein Kopfgeld ist derzeit sinnvoll, da der Fachkräftemangel sehr groß ist und jedes Haus froh ist, neue Mitarbeiter anstellen zu können. Allerdings sollte das Kopfgeld mit einer Zielsetzung verbunden sein, die im Probehalbjahr erreicht werden muss. Andererseits befürchte ich, dass sich das Kopfgeld vielleicht als realitätsfern erweisen wird, zum Beispiel, wenn asiatische Pflegekräfte angeworben werden, die auf ihre Prämie verzichten. «
» Ich halte Kopfgeldprämien für kontraproduktiv. Sie sind ein Weg zu einem kurzfristigen Erfolg in der Personalbeschaffung mit fraglichem Ergebnis. Solche Prämien fördern den Unfrieden in einem bestehenden Team. Besser wäre es, den vorhandenen Etat gerecht der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, damit sich niemand benachteiligt fühlt. Vorstellbar wären hier übertarifliche Leistungen oder Prämien, die gleichermaßen an alle Beteiligten ausgeschüttet werden, nach einem transparenten Bewertungsmaßstab. Aber auch Zuschüsse für Fortbildungsmaßnahmen oder teamfördernde Maßnahmen, zum Beispiel ein Zuschuss für das Sommerfest, würden den Teamgeist fördern und letztendlich den Anreiz für Neubewerber, gegenüber den konkurrierenden Arbeitgebern, steigern. «
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