neuroreha 2013; 5(02): 70-76
DOI: 10.1055/s-0033-1347961
Schwerpunkt Frontalhirn: Neuropsychologie und Verhalten
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verhaltensstörungen nach Frontalhirnschädigung

Wolfgang Fries
1   fries & freivogel neurokompetenz GbR, Gottfried-Keller-Str. 37, 81245 München
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Publikationsdatum:
12. Juni 2013 (online)

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Zusammenfassung

Nach einer Frontalhirnschädigung kommt es häufig zu „Verhaltensstörungen“. Gemeint sind Veränderungen im Sozialverhalten, die in der Partnerschaft, der Familie, dem Freundeskreis und in der Arbeit als „störend“ oder als „befremdlich“ empfunden werden. Die Betroffenen halten sich zum Beispiel nicht mehr wie zuvor an die Regeln und Gepflogenheiten der sozialen Gemeinschaft. Solche Veränderungen werden häufig nicht als Symptom einer Erkrankung oder Verletzung erkannt. Die Folgen einer Frontalhirnschädigung beinhalten äußerst vielfältige klinische Erscheinungsformen, die die Diagnostik und Therapie erschweren. Denn es gibt kaum standardisierte Tests oder Untersuchungsverfahren, mit denen das Sozialverhalten eines Menschen „objektiv“ gemessen werden könnte. In einem stark vereinfachten Modell der Verhaltenssteuerung zeigt der Artikel, wie es zu den unterschiedlichen Symptomen bei Frontalhirnschädigung kommen kann.