Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2013; 2(2): 197-198
DOI: 10.1055/s-0033-1345575
DGOU
Aus den Verbänden
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Erste Ergebnisse der Studierenden-Umfrage der AG Lehre

Wie finden unsere zukünftigen Kollegen die praktische ärztliche Ausbildung auf den Stationen für Orthopädie und Unfallchirurgie?
Richard Kasch
,
Eva Abert
,
Matthias Abert
,
Laura Klene
,
Philip Baum
,
Arndt Peter Schulz
,
Udo Obertacke
,
Juliane Kasch
,
Wolfram Mittelmeier
,
Harry Merk
,
Susanne Fröhlich
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Publication History

Publication Date:
26 April 2013 (online)

Die AG Lehre der DGOU befragte in einer bundesweiten Online-Evaluation über 9.000 Studierende der Medizin nach ihren zukünftigen Wünschen, Interessen, Sorgen und Nöten. Ein wesentliches weiteres Ziel stellte die vergleichende Evaluation der praktischen Anteile des Medizinstudiums dar. Hier standen die Bedingungen in Pflegepraktikum, Famulatur und Praktischem Jahr im Fokus, um letztendlich das Problem der Nachwuchsakquise zu beleuchten [1].

Über 650 Teilnehmer gaben an, zukünftig im Fachbereich Orthopädie und Unfallchirurgie tätig werden zu wollen. Diese Subgruppe soll im ersten Anlauf genauer betrachtet werden. Hierbei stehen Motivations- sowie Demotivationsfaktoren und deren Veränderung im Studienverlauf, aber auch die Betrachtung der praktischen Arbeit auf den Stationen im Vordergrund.

Eine weitere Fragestellung bei der Analyse ist zum Beispiel die Clusterbildung der angehenden Ärzte hinsichtlich ihrer Vorstellungen bezüglich ihres zukünftigen Arbeitgebers [Abb. 1]. Zielstellung ist, möglichst klare Subgruppen innerhalb des betrachteten Clusters zu definieren, die sich anhand ihrer Wünsche hinsichtlich ihres Karrierezieles unterscheiden. Unterschiedliche Karriereziele hierbei sind beispielsweise die Arbeit als angestellter Arzt an einem Universitätsklinikum, eine rein wissenschaftliche Laufbahn, eine eigene Niederlassung oder die nicht kurative Arbeit in der freien Wirtschaft. Mittels dieser Analyse können unterschiedliche Bedürfnisprofile und Motivationsschemata der angehenden Ärzte offengelegt werden. Dabei findet auch eine weitere Differenzierung nach Kriterien wie Geschlecht, Altersgruppen oder Herkunftsort statt. Dies ist für den Arbeitsmarkt, das heißt für die Kliniken, Universitäten, Fachorganisationen und die Wirtschaft ein interessanter Aspekt, um künftig zielgenaue Nachwuchsarbeit und Akquisition leisten zu können.

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Abb. 1 Welche(r) Laufbahn / Arbeitsplatz wird von den Medizinstudenten, die später in O und U tätig werden wollen, angestrebt? (Mehrfachnennungen möglich)
 
  • Literatur

  • 1 Kasch R, Klene L, Abert E, Schulz AP, Fröhlich S et al. Evaluation der praktischen ärztlichen Ausbildung in allen 3 Abschnitten des Medizinstudiums. Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. Berlin: Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie; 2012
  • 2 Parment A. Die Generation Y – Mitarbeiter der Zukunft Herausforderung und Erfolgsfaktor für das Pesonalmanagement. Wiesbaden: GWV Fachverlage GmbH.; 2009
  • 3 Schmidt CE, Moller J, Schmidt K, Gerbershagen MU, Wappler F et al. Generation Y: recruitment, retention and development. Anaesthesist 2011; 517-524
  • 4 Gensch K, Waltenberger M. Entwicklung der ärztlichen Versorgung in Bayern unter Berücksichtigung des steigenden Anteils an Ärztinnen. München: Bayrisches Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung.; 2006
  • 5 Oberlander W, Liebig K, Schuldes D, Merz B. Berufseinstieg und Berufserfolg junger Ärztinnen und Ärzte – Ein Forschungsprojekt im Auftrag der Ludwig-Sievers-Stiftung. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag; 2008
  • 6 Aßmann S, Schneiderat G, Balck F. Warum Medizin – Unterscheiden sich männliche und weibliche Studierende in ihren Beweggründen für ein Medizinstudium und in ihren beruflichen Plänen?. In: Brähler E, Alfermann D, Stiller J, editors. Karriereentwicklung und berufliche Belastungen im Arztberuf. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.; 2008: 73-83