Intensivmedizin up2date 2013; 09(04): 329-344
DOI: 10.1055/s-0033-1344970
Operative Intensivmedizin
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Drainagemanagement in der Viszeralchirurgie

Elena F. Wurster
,
Phillip Knebel
,
Markus K. Diener
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 November 2013 (online)

Preview
Kernaussagen
  • Postoperative Drainagen dienen der Prophylaxe, Diagnostik und Therapie von Komplikationen. Je nach Drainagesystem kann die Drainageflüssigkeit passiv oder aktiv abgeleitet werden.

  • Im Umgang mit Drainagen ist auf eine sorgfältige und saubere Arbeitsweise zu achten. Die Drainageflüssigkeit ist täglich mehrfach auf Aussehen, Charakter und in regelmäßigen Abständen auch laborchemisch zu untersuchen.

  • Drainagen sollte man so lang wie nötig, jedoch so kurz als möglich belassen. Bei komplikationslosem Verlauf nach intraabdominellen Operationen sollte eine Liegedauer von 3 – 4 Tagen nicht überschritten werden.

  • Beim Legen der Drainage sollte man auf den Schutz vulnerabler Gewebe vor Arrosion achten, um drainageassoziierte Komplikationen zu vermeiden.

  • Bei komplikationslosen Gallenblasen-, Magen-, Leber-, Kolon- und Hernienoperationen verbessert die Verwendung postoperativer Drainagen das Ergebnis nicht. In der bariatrischen Chirurgie sowie bei Ösophagusoperationen und Transplantationen ist die Evidenzlage für den Einsatz von Drainagen bislang unzureichend. Für die Pankreaschirurgie werden die Ergebnisse einer derzeit noch laufenden Studie erwartet.

  • In den letzten Jahren ist ein Rückgang intraoperativ eingelegter Drainagen und eine Zunahme postoperativ interventionell eingelegter Drainagen zu verzeichnen.