Krankenhaushygiene up2date 2013; 08(02): 85
DOI: 10.1055/s-0033-1344426
Meldungen und Meinungen
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Probiotika und Infektionsprävention bei kritisch Kranken

Further Information

Publication History

Publication Date:
04 July 2013 (online)

Fazit

Betrachtet man den Einsatz von Probiotika unter dem Aspekt primum non nocere, so erscheinen insbesondere Lactobacillus spp. nebenwirkungsarm und dennoch effektiv zu sein, um die Darmflora positiv zu beeinflussen. Die Fragen, die es für zukünftige Strategien zum Erhalt einer möglichst natürlichen Darmflora beim kritisch kranken Langzeitpatienten zu beantworten gilt sind, welche Patientengruppen von einer probiotikabasierten Therapie und welche von einer SDD-basierten Intervention profitieren sowie welche Probiotika und welche Dosierung bevorzugt eingesetzt werden sollte. Bis dahin bleibt dem Kliniker nichts anderes übrig, als eine individuelle Nutzen-Risiko-Analyse vorzunehmen und über den Einsatz zu entscheiden. Hierbei sollten neben der Beatmung auch andere Faktoren wie das spezielle Infektionsrisiko einerseits oder das Komplikationsrisiko für den Einsatz von Probiotika (z. B. bei immunsupprimierten oder transplantierten Patienten und solchen mit multiplen Devices) andererseits berücksichtigt werden.