Zeitschrift für Komplementärmedizin 2013; 5(02): 30-33
DOI: 10.1055/s-0033-1343575
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Impfungen – zu viel des Guten?

Weniger ist mehr – Plädoyer für ein kritischeres Impfen am Beispiel der Grundimmunisierung von Säuglingen
Stephan Heinrich Nolte
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Mai 2013 (online)

Zusammenfassung

Seit der Wiedereinführung der Keuchhustenimpfung vor 20 Jahren gilt in Deutschland ein Grundimmunisierungsschema, das im Säuglingsalter 3 Impfungen und eine Boosterimpfung vorsieht. Dieses Konzept ist seit Langem fragwürdig, teuer, und wird in vielen europäischen Ländern nicht mehr praktiziert. Auch in Deutschland könnte sparsamer geimpft werden: Nach dem neu verabschiedeten Patientenrechtegesetz (§ 630 BGB) ist der Arzt sogar verpflichtet, auf weniger belastende Alternativen hinzuweisen und danach zu handeln. Einer änderung der Impfempfehlung stehen wirtschaftliche Interessen von Herstellern, Vertreibern, ärzten und dem durch die Mehrwertsteuer partizipierenden Staat entgegen. Insgesamt wird das Impfgeschäft weiterhin von irrationalen ängsten geschürt, die durch die Verunsicherung der Bevölkerung gesundheitsfördernden salutogenetischen Vorstellungen entgegenstehen und einen Teil der anhaltend niedrigen Geburtenrate verantworten.

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Dieser Artikel ist die erweiterte Fassung eines für die MEZIS-nachrichten geschriebenen Artikels [[6]]. Dem Vorstand von MEZIS danken wir für die Abdruckgenehmigung.