Zusammenfassung
Zielsetzung:
Drei Viertel aller Krankenhäuser in Deutschland haben mittlerweile Probleme, offene
Arztstellen zu besetzen. Die ärztliche Stellenanzeige ist ein entscheidendes Instrument
des Personalmarketing und zugleich Image-bildendes Medium mit hoher Außenwirkung.
Die vorliegende Studie untersucht die Wichtigkeit von Angaben und Angeboten in ärztlichen
Stellenanzeigen auf die potenielle Bewerbungsentscheidung von Medizinstudierenden.
Methodik:
Insgesamt 184 zukünftige Ärztinnen und Ärzte klinischer Semester nahmen freiwillig
im Rahmen einer Querschnittsstudie an einer anonymen Befragung teil. Mittels eines
standardisierten Fragebogens wurde die Wichtigkeit von 49 Einzelitems aus Stellenanzeigen
für Berufsanfänger mithilfe einer 4-stufigen LIKERT-Skala bewertet. Abschließend priorisierten
die Studienteilnehmer ihre Gründen für eine Klinikbewerbung.
Ergebnisse:
Wesentlichen Einfluss auf die Bewerbungsentscheidung hatten Angebote/Informationen
in Bezug auf Fort- und Weiterbildungsaspekte und die Vereinbarkeit von Beruf und
Familie. Bezahlung nach Ärztetarif und Dienstbelastung spielten eine wichtige Rolle
bei der Bewerbungsmotivation. Zusatzverdienste durch Notarzt- und gutachterliche Tätigkeit
sowie Hilfe bei der Wohnungsvermittlung, dem Umzug und/oder die Übernahme von Vorstellungskosten
durch den Arbeitgeber waren weniger von ausschlaggebender Bedeutung. In der Priorisierung
entscheidender Gründen bei der Auswahl eines zukünftigen Arbeitgebers hatten „geregelte
Arbeitszeiten“, ein „individuell festgelegtes Ausbildungskonzept“ und „familienattraktive
Regelungen“ die höchste Priorität. Der „Möglichkeit zur wissenschaftlichen Arbeit“
wurde nur eine geringe Bedeutsamkeit zugemessen.
Schlussfolgerungen:
Hohe Wichtigkeit für die Bewerbungsentscheidung von Medizinstudierenden auf eine ärztliche
Stellenanzeige haben persönliche Entwicklungsmöglichkeiten und Aspekte, die zum Einklang
zwischen Arbeit und Familie/Privatleben beitragen.
Abstract
Objective:
Three-quarters of all hospitals in Germany are now struggling to fill open positions
for doctors. The medical job ad is a vital tool for human resources marketing and
an important image factor. The present study examines the importance of information
and offers in medical recruitment ads on application decisions by medical students.
Method:
A total of 184 future physicians from clinical semesters participated voluntarily
in an anonymous cross-sectional survey. Using a standardised questionnaire, the importance
of 49 individual items extracted from medical recruitment ads were rated with the
help of a 4-point Likert Scale. Finally, the study participants prioritised their
reasons for an application as a physician.
Results:
Primary influence on the application decision on medical recruitment ads by medical
students had offers/information in relation to education and training aspects and
work-life balance. Payment rates for physicians and work load played an important
role for the application motivation. Additional earnings for, e. g., emergency calls,
providing of medical expertise and assistance with housing, relocation and reimbursement
of interview expenses were less crucial. In prioritising key reasons for selecting
a prospective employer “regular working hours,” an “individual training concept” and
an “attractive work-life balance” scored the highest priority. The “opportunity for
scientific work” was assigned only a small significance.
Conclusion:
High importance for the application decision by future physicians on medical recruitment
ads is placed on jobs with an opportunity for personal development and aspects that
contribute to work-life balance.
Schlüsselwörter
Personalmanagement - Personalmarketing - Personalbeschaffung - Ärztemangel - Stellenanzeige
Key words
personnel management - personnel marketing - physicians - shortage of doctors - medical
job ads