ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2012; 121(11): 590
DOI: 10.1055/s-0032-1331315
Colloquium
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Lachgassedierung – Alter Wein in neuen Schläuchen?

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Publication Date:
29 November 2012 (online)

 

    In den letzten Jahren liest man immer häufiger Veröffentlichungen, die sich mit dem Thema "Lachgas in der Zahnarztpraxis" befassen, und mancher Kollege, der Lachgas noch aus früheren Zeiten kennt, fragt sich: Hatten wir das nicht schon mal?

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    Man erinnert sich an teilweise massive Nebenwirkungen, die letztendlich wohl auch dazu führten, dass das Lachgas aus unseren Praxen verschwand. Mahnende Stimmen warnen den Praktiker vor den Risiken der "Lachgasnarkose", obwohl es diese tatsächlich gar nicht gibt, denn unter isobarem Druck ist eine Allgemeinanästhesie mit Lachgas alleine nicht möglich.

    Tatsächlich besteht die einzige Übereinstimmung zwischen der Lachgasanwendung "früher" und heute in der Substanz an sich. Alles andere, wie verwendete Geräte, Konzentrationen, Einleitung / Applikation, Zielsetzung usw., sind überhaupt nicht miteinander vergleichbar. Wir verwenden heute das Lachgas als Sedativum, ausschließlich zur Anxiolyse, das bedeutet: lediglich zur Entspannung und Beruhigung unseres Patienten, der selbstverständlich während der gesamten Behandlung voll ansprechbar ist! Dadurch, dass das Lachgas schon in geringen Konzentrationen die Suggestibiltät deutlich erhöht, gewinnt die psychologische Patientenführung eine entscheidende Rolle. Meist erreichen wir dies schon bei Konzentrationen zwischen 10 und 35 % N2O, was bedeutet, dass der Patient zwischen 65 und 90 % reinen Sauerstoff einatmet.

    Dies und das Verfahren der Titration, bei dem die Dosis sehr langsam gesteigert wird, machen das Verfahren so sicher und gut verträglich.

    Das Council Of European Dentists (CED) veröffentlichte im Mai 2012 eine Entschliessung zur inhalativen Lachgassedierung in der Zahnmedizin, in der zu lesen ist: "Das Verfahren ist für zahnmedizinische Behandlungen sicher, wertig und effektiv..." (Council Of European Dentists, CED-Doc-2012-007-D-FIN).

    Wolfgang Lüder, Zahnarzt, 83022 Rosenheim, Mitglied der Dental Sedation Teachers Group, E-Mail: info@rosenheim-zahnaerzte.de

    Kurse und Teamschulungen zu diesem Thema bietet: IfzL – Institut für zahnärztliche Lachgassedierung, Stefanie Lohmeier, Bad Trißl Str. 39, 83080 Oberaudorf, Tel.: 08033/9799620, E-Mail: info@ifzl.de , Internet: www.ifzl.de


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