ergopraxis 2012; 5(11/12): 10-11
DOI: 10.1055/s-0032-1330999
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Publication Date:
16 November 2012 (online)

Therapie bei Migranten – Geschulte Dolmetscher gefordert

Migranten leiden fast doppelt so häufig unter psychischen Erkrankungen wie der Bevölkerungsdurchschnitt. Nach Expertensicht seien sie zudem medizinisch schlecht versorgt, heißt es in der „Ärzte Zeitung online“ in einem Bericht über das Hauptstadtsymposium der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde am 12. September in Berlin. Dort forderte Prof. Wolfgang Meier von der Uniklinik Bonn: „Wir brauchen nicht nur dringend mehr muttersprachliche Therapeuten, sondern vor allem auch fachlich geschulte Dolmetscher für die Kliniken.“ So sollen Fehldiagnosen aufgrund von Sprach - und Kulturproblemen vermindert und die Compliance verbessert werden. Manchen Migranten würden Therapien aufgrund von Sprach- und Kulturproblemen sogar komplett vorenthalten werden.

Wie die „Ärzte Zeitung online“ berichtet, fordern Forscher seit den 1990er-Jahren, dass Einrichtungen und Kliniken eine interkulturelle Checkliste erfüllen, wozu mehr Personal nichtdeutscher Herkunft und ein Migrantenverantwortlicher als Ansprechpartner gehöre. Doch bislang scheitere dies vor allem am Geld. „Dabei werden nicht behandelte Erkrankungen chronisch und dann erst recht teuer“, sagte Psychiaterin Dr. Meryam Schouler-Ocak von der Charité Berlin. Es gebe bislang auch keine Krankenkasse, die in geschulte Dolmetscher investiert. „Dann behilft man sich notgedrungen mit Angehörigen oder dem Bettnachbarn.“ Doch das sei ganz klar ein Unterschied.

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Grundlohnsumme 2013

2,03 Prozent

Das Bundesgesundheitsministerium hat bekannt gegeben, dass 2013 die Steigerungsrate der Grundlohnsumme bei 2,03 Prozent liegen wird. Für 2012 beträgt sie 1,98 Prozent. Für beide Jahre bleibt sie somit unter der Inflationsrate. Die Steigerungsrate der Grundlohnsumme setzt bei den Preisverhandlungen zwischen gesetzlichen Kassen und Berufsverbänden die Obergrenze.

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