Geburtshilfe Frauenheilkd 2013; 73(7): 681
DOI: 10.1055/s-0032-1328770
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Geburtshilfe. NICE to know: Idealer Zeitpunkt der Antibiotikaprophylaxe bei Sectio caesarea

Michael Heesen
,
Melanie Veeser
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Publication Date:
29 July 2013 (online)

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Postoperative Wundinfektionen gehören mit einem Anteil von rund 16% zu den häufigsten nosokomialen Infektionen an deutschen Akutkrankenhäusern [1] und stellen eine der häufigsten Komplikationen chirurgischer Eingriffe dar. Um dieses Risiko zu minimieren, wird bei zahlreichen Eingriffen, u. a. bei Fremdkörperimplantation oder bei Vorliegen patienteneigener spezifischer Risikofaktoren, eine perioperative Antibiotikaprophylaxe durchgeführt [2]. Entscheidend für die Effizienz dieser prophylaktischen Maßnahme ist, dass ein wirksamer Blut-und Gewebespiegel während der Zeitspanne vom Hautschnitt bis zur Beendigung der Operation gewährleistet ist. Eine ausreichend hohe Konzentration im Gewebe ist im Allgemeinen durch eine Applikation des Antibiotikums in einem Zeitintervall von 2 Stunden bis spätestens 30 Minuten vor Operationsbeginn gewährleistet [3], [4]. Ein solches Vorgehen wird auch von der Paul-Ehrlich-Gesellschaft und vom Robert Koch-Institut empfohlen. Eine Ausnahme bildete hierbei die Sectio caesarea, bei der eine Applikation des Antibiotikums erst unmittelbar nach der Abnabelung des Neonaten empfohlen wurde, um kindliche Nebenwirkungen zu vermeiden.

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