PSYCH up2date 2013; 7(02): 73-88
DOI: 10.1055/s-0032-1327298
Abhängigkeitserkrankungen

Partydrogen

Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank
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Kernaussagen
  • Partydrogen sind eine heterogene Gruppe synthetischer oder natürlicher Substanzen mit aufputschenden, euphorisierenden oder bewusstseinsverändernden Wirkungen.

  • Die Partyszene ist probierfreudig! Neben den am stärksten verbreiteten Amphetaminstimulanzien und Methylendioxyamphetaminen (Ecstasy) werden auch Kokain, Halluzinogene, Ketamin, Liquid Ecstasy (GHB), Cannabis und verschiedene neue Kräutermischungen (Spice u. a.) konsumiert.

  • Das Abhängigkeitspotenzial ist bei Kokain und den Amphetaminstimulanzien am stärksten. Eine Untergruppe von Cannabis-Konsumenten entwickelt auch eine Abhängigkeit.

  • Unter Ecstasy kann es in Einzelfällen zu lebensgefährlichen somatischen Zwischenfällen kommen, die nicht dosisabhängig und damit nicht vorhersehbar sind.

  • Amphetaminstimulanzien und Methylendioxyamphetamine (Ecstasy) sind im Tierexperiment neurotoxisch. Aktuelle Studien sprechen dafür, dass Amphetamine und Ecstasy zu strukturellen und funktionellen Hirnveränderungen und zu (subtilen) residualen kognitiven Störungen führen können, die vornehmlich die Gedächtnisfunktionen betreffen. Diese werden als Folge neurotoxischer Effekte angesehen.

  • In der Partyszene ist der Mischkonsum von Partydrogen, Cannabis und Alkohol die Regel. Daraus können unübersichtliche und potenziell gefährliche Interaktionen resultieren.



Publication History

Publication Date:
25 February 2013 (online)

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