Krankenhaushygiene up2date 2012; 07(04): 227
DOI: 10.1055/s-0032-1326056
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Schrittweise Einführung von Präventionsbündeln

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Publication Date:
11 December 2012 (online)

Fazit

Die vorliegende Arbeit weist in der Tat eine Reihe methodischer Probleme auf und startet mit verhältnismäßig hohen Inzidenzdichten für katheterassoziierte Septikämien. Da allerdings die Interventionen allesamt bei trotz bereits deutlich erweiterten, sekundären infektionspräventiven Maßnahmen wie dem routinemäßigen Einsatz von Chlorhexidin-Schwämmchen und beschichteten Kathetern zu Erfolgen führten, bestätigt sie primär die Effektivität von gesamtkeimlastreduzierenden Maßnahmen (Ganzkörperwaschung) bzw. der Desinfektion der Zuspritzstelle und organisatorischer Maßnahmen wie der täglichen Evaluation. Hat man es trotz Einhaltung des klassischen primären Präventionsbündels mit anhaltend hohen Infektionsraten zu tun, ist je nach Größe des Problems aufgrund der Studie der schrittweise Einsatz bzw. eine ausgewählte Kombination der sekundären Präventionsmaßnahmen möglich, und es muss nicht unbedingt eine Schrotschussmethode nach dem Motto „viel hilft viel“ angewendet werden. Bei der Auswahl der Maßnahmen sollten stationsbedingte Besonderheiten (z. B. Erregerspektrum, Lokalisation und Liegedauer der Katheter etc.) und das Profil der Maßnahme (z. B. Reduktion der Gesamtkeimlast, gezielte Desinfektion des Katheterhubs, Liegezeitreduktion durch Checkliste) bei der Auswahl berücksichtigt werden.