Handchir Mikrochir Plast Chir 2012; 44(05): 310-313
DOI: 10.1055/s-0032-1323799
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wertigkeit der MRT hinsichtlich TFCC-Läsionen außerhalb klinischer Studien

Quality Rating of MRI Regarding TFCC Lesions in the Clinical Practice
P. Hahn
1   Handchirurgie, Vulpius Klinik, Bad Rappenau
,
A. Häusler
1   Handchirurgie, Vulpius Klinik, Bad Rappenau
,
T. Bruckner
2   Medizinische Biometrie und Informatik, Universität Heidelberg, Heidelberg
,
F. Unglaub
1   Handchirurgie, Vulpius Klinik, Bad Rappenau
› Author Affiliations
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Publication History

eingereicht 13 August 2012

akzeptiert 24 August 2012

Publication Date:
01 October 2012 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund:

In klinischen MRT-Studien spezialisierter Zentren fand sich eine hohe Sensitivität und Spezifität hinsichtlich TFCC-Läsionen.

Ziel:

Ziel dieser Studie ist es, außerhalb einer klinischen Studie erstellte präoperative MRT-Befunde des Handgelenkes hinsichtlich einer TFCC- -Läsion mit den Ergebnissen der Handgelenksarthroskopie zu vergleichen, um so die Situation des klinischen Alltags besser abzubilden.

Patienten/Material und Methoden:

Es wurden retrospektiv Patienten von Januar 2004 bis April 2012 erfasst, bei denen vor der Handgelenksarthroskopie eine MRT durchgeführt worden war. Es konnten insgesamt 401 Patienten identifiziert werden, 218 Männer und 183 Frauen. Das Durchschnittsalter betrug 42,4 (12–84) Jahre. Insgesamt 88 Untersucher aus niedergelassenen radiologischen Praxen der Region befundeten die MRTs. MRT-Befunde und Arthroskopiebefunde wurden miteinander verglichen.

Ergebnisse:

Bei der Handgelenksarthroskopie wurde bei 334 Patienten eine TFCC-Läsion diagnostiziert. Die MRT-Befundung erreichte eine Sensitivität von 69% und eine Spezifität von 60%. Nur in 58 Fällen wurde die Palmer-Klassifikation durch den radiologischen Befunder verwendet. Am häufigsten wurden die Läsionen als Palmer 1b klassifiziert (42 Fälle), dies konnte aber nur selten in der Arthroskopie (11 Fälle) bestätigt werden.

Schlussfolgerung:

Obwohl die MRT für die Diagnostik der TFCC-Verletzungen des Handgelenks in klinisch kontrollierten Studien spezialisierter Zentren ihre Wertigkeit bewiesen hat, raten wir auf Basis der vorliegenden Daten von einer generalisierten Verwendung zur Diagnostik der ulnaren Handgelenksschmerzen im klinischen Alltag ab, es sei denn, die MRT-Untersuchung kann an einer radiologischen Praxis durchgeführt werden mit spezifischem Interesse an der Diagnostik handchirurgischer Probleme. Was zu den differenten Ergebnissen zwischen den klinischen Studien spezialistierter Zentren einerseits und der „Versorgungsrealität“ anderseits führt, lässt sich mit dieser Studie nicht sicher identifizieren.

Abstract

Background:

MRI diagnostic is used for wrist pain diagnostic frequently. Clinical studies in specialized centers show high sensitivity and specificity concerning TFCC lesions. The aim of this study is a comparison of MRI and arthroscopy regarding TFCC lesions not in a specialized but in a common medical environment.

Patients/Material and Methods:

We retrospectively recorded all patients between January 2004 and April 2012 who went through a wrist arthroscopy and had a preoperative MRI. 401 patients were identified, 218 males and 183 females. The average age was 42.4 (12–84) years. 88 examiners of radiological practices in the region of our hospital reported the MRI results used for this research.

Results:

In 334 cases TFCC lesions could be identified during arthroscopy. MRI showed an average sensitivity of 69% and a specificity of 60%. A Palmer classification was reported through MRI in 58 cases. Most frequently, the MRI examiners reported a Palmer 1b lesion. That result could only be verified by arthroscopy in 11 cases.

Conclusion:

Although MRI has an acceptable degree of diagnostic test accuracy in controlled clinical studies, we do not recommend the general use of MRI in diagnosis of ulnocarpal wrist pain.