Dialyse aktuell 2012; 16(5): 278
DOI: 10.1055/s-0032-1321520
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Infektionskrankheiten und Dialyse

Andreas Schwarzkopf
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Publication Date:
18 June 2012 (online)

Wie bereits vor etwa einem Jahr absehbar war, ist die Änderung des Infektionsschutzgesetzes gekommen. Neben den Empfehlungen der noch zu etablierenden Kommission „Antiinfektiva, Resistenz und Therapie“ (ART) werden in § 23 Abs. 3 die Publikationen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) zum alleinigen Maßstab für den Stand der Technik in der Infektionsprävention erhoben. Dies verschafft relative Rechtssicherheit und verengt den Rahmen der Möglichkeiten, jedoch bleibt Raum für ein einrichtungsindividuelles Hygienemanagement. Für die Bundesländer gibt es Hausaufgaben, nämlich die Schaffung relativ einheitlicher Hygienevorgaben. Leider gibt es hier bei den bereits veröffentlichten Vorgaben der Bundesländer Differenzen, die nicht zwingend erforderlich sind und ein einheitliches Vorgehen zum Beispiel gegen multiresistente Erreger erschweren.

Nach einer ausführlichen Vorstellung verschiedener Erreger in Dialyse aktuell 6/2011, beschreiben die Autoren in dieser Ausgabe mit EHEC, Legionellen und dem Thema Wundinfektionen weniger häufige Erreger bzw. Ereignisse in Dialysezentren. Im Journal-Club stelle ich die neue KRINKO-Empfehlung „Anforderung an die Hygiene bei Punktionen und Injektionen“ vor, da sie eine direkte Relevanz für das „Tagesgeschäft“ der Patientenversorgung in einer Dialyseeinrichtung hat.

Aber so viel wird sich gar nicht ändern. Denn in vielen Dialyseeinrichtungen wird bereits nachvollziehbar hygienisch korrekt gearbeitet, sodass die neuen Vorgaben als Anreiz verstanden werden sollten, noch besser zu werden. Ich wünsche Ihnen eine erfreuliche und lehrreiche Lektüre.