ergopraxis 2012; 5(06): 37-39
DOI: 10.1055/s-0032-1319824
profession & perspektiven
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Schwarzes Brett


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Publication Date:
15 June 2012 (online)

 

Hippotherapie – Fortbildung für Pferdefreunde

Ergotherapeuten, die gern reiten, können durch eine Weiterbildung zum Hippotherapeuten ihr Hobby mit dem Beruf verbinden. Seit Anfang des Jahres bietet das Institut für Pferdegestützte Therapie (IPTh) in Konstanz Hippotherapie als Weiterbildung für Sportwissenschaftler, Ergo- und Physiotherapeuten an. Diese ist berufsbegleitend angelegt, dauert ein Jahr und kostet 2.900 Euro. In einem Praktikum ä 15 Unterrichtseinheiten, vier Präsenzblöcken ä drei bis vier Tagen sowie Phasen des Selbststudiums lernen die Teilnehmer hippotherapeutische Arbeitsweisen und die psychologischen Aspekte des Reitens kennen.

Der nächste Kurs startet am 9. August 2012. Wer sich zuvor ein Bild von Dozenten, Kursort und Inhalten machen möchte, kann einen von mehreren Infotagen besuchen. Die finden zum Beispiel am 18. Juni und am 10. September 2012 in Konstanz statt und kosten jeweils 50 Euro. Weitere Informationen stehen im Internet unter www.ipth.ch zur Verfügung.

Unabhängig vom IPTh bietet in Deutschland zum Beispiel das Deutsche Kuratorium für therapeutisches Reiten mehrere pferdegestützte Fortbildungen an. Informationen dazu gibt es unter www.dkthr.de.

brk


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Forschungspreis 2012 – Forschungsarbeit gesucht

Zum dritten Mal vergibt die Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin den mit 30.000 Euro dotierten Preis für herausragende Forschungsarbeiten in der Neurorehabilitation. Die Stiftung will damit die Entwicklung wirksamer Therapien für Menschen mit erworbener Schädigung des Nervensystems fördern.

Wer zu dem Thema „nachklinische Langzeitrehabilitation“ einen Projektbericht, einen Buch- oder Fachartikel veröffentlicht oder eine Habilitationsschrift, Diplom-, Examensoder Doktorarbeit geschrieben hat, kann sich für den Preis bewerben.

Besonders freut sich die Stiftung über Arbeiten zu interdisziplinären Rehabilitationskonzepten und -methoden. Außerdem ist sie an Wirksamkeits- und Effizienznachweisen interessiert, die besonders von Rehabilitationsanbietern und Kostenträgern benötigt werden. Die eingereichten Arbeiten dürfen maximal zwei Jahre alt sein. Wer sich bewerben möchte, hat noch Zeit bis zum 30. Juni 2012. Interessierte finden nähere Infos unter www.fdst.de/forschungspreis.

giro


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Fachtagung Interdisziplinäre Frühförderung – Vielversprechende Konzepte

Unklare Vorgaben geben Freiheiten, verunsichern aber auch. Dies ist auch bei der Interdisziplinären Frühförderung (IFF) der Fall. Die Komplexleistung wird im SGB IX auf Bundesebene geregelt, aber es gibt keine bundesweiten Vorgaben, wie sie umgesetzt werden soll. Die Beteiligten müssen also selbst Konzepte und Modelle entwickeln, um entwicklungsverzögerte, behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder zu fördern. Die Projektgruppe IFFEK(t) (Interdisziplinäre Frühförderung und Erfolgreiche Kommunikation) und der Studiengang Elementarpädagogik von der Hochschule Osnabrück wollten deshalb am 29.2.2012 mit einer Fachtagung den Austausch unter den Disziplinen anregen. 120 Erzieherinnen, Pädiater, Studierende, Ergound Physiotherapeuten und Logopäden reisten nach Osnabrück, um aktuelle Modelle kennenzulernen und sich Anregungen zu holen.

Auf Begeisterung stieß das Konzept der Frühförderstelle Göttingen, das der Pädagoge Wolfgang Dahms vorstellte. Dort gibt es kein Standard-Diagnostikteam, sondern es werden die Fachrichtungen beteiligt, die zur Klärung erforderlich erscheinen. Falls zudem eine ärztliche Diagnostik notwendig ist, steht der Arzt am Ende des Diagnostikprozesses und kann auf die gewonnenen Ergebnisse zurückgreifen. Eine zentrale Koordinatorin regelt Antrag und Vergabe von adäquaten Kita-Plätzen und organisiert Arbeitskreise gemeinsam mit Erzieherinnen und IFF-Therapeuten. Sie koordiniert die Aufgaben zwischen Leistungsträgern, Kitas und der IFF -eine große Erleichterung für alle Beteiligten.

Ein ebenfalls praxisnahes Konzept präsentierte Physiotherapeutin Silke Reichert vom SPZ der Lebenshilfe Berlin. Im sogenannten Berliner Modell findet Frühförderung ohne Frühförderstelle statt. Zusätzliches Personal in Kitas ermöglicht die Integration von Kindern mit Behinderung und von Behinderung bedrohten Kindern. Die medizinische Frühförderung übernehmen Kinder- und Jugendambulanzen sowie sozialpädiatrische Zentren, die pauschalisiert finanziert werden.

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit konnte in Osnabrück erlebt werden - die Fachtagung war ein Schritt in die richtige Richtung.

Lena Kaisersberger

Mehr zum Projekt IFFEK(t) in Internet unter: www.wiso.hs-osnabrueck.de/33112.html


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Internationaler tag des Kusses – Küssen aktiviert Killerzellen

Am 6. Juli ist der Internationale Tag des Kusses. In den meisten Kulturen drückt ein Kuss Freundschaft und Liebe aus. Er könnte aber auch für Gesundheit stehen. Denn berühren sich zwei Münder, geschieht Erstaunliches: Bei einem intensiven Kuss erhöht sich der Puls von 60 bis 80 Schlägen pro Minute auf 110 und mehr. Die Nebenniere produziert Adrenalin - positiven Stress. Chemische Substanzen, sogenannte Neuropeptide, sorgen für ein Glücksgefühl, das die Produktion negativer Stresshormone unterdrückt. Zudem trainieren die Küssenden ihr Immunsystem -schließlich tauschen sie nicht nur Zärtlichkeiten, sondern auch Bakterien aus. Das aktiviert die Killerzellen im Blut, die darauf achten, dass sich die Bakterien nicht vermehren.

Die Hals- und Rückenmuskulatur sorgt dafür, dass die Nasen beim Küssen nicht zusammenstoßen. Außerdem sind der Kiefer und rund 40 Gesichtsmuskeln aktiv.

Und für all das benötigt der Körper Energie. Darum verbrennen zwei Menschen bei einem einminütigen Kuss voller Leidenschaft bis zu 6,4 Kalorien. Übrigens: Anders als das Pärchen im Bild, neigen die meisten Menschen ihren Kopf beim Küssen nach rechts.

brk

WER WAR EIGENTLICH ...

... Friedrich Fröbel?

Er gilt als der Vater des Kindergartens. Am 21. April 1782 erblickt Friedrich Wilhelm August Fröbel in Oberweißbach als jüngstes von sechs Kindern des Pfarrers Johann Jacob und dessen Ehefrau Jacobine das Licht der Welt. Kurz nach seiner Geburt stirbt die Mutter. Der Vater heiratet erneut. Friedrichs Verhältnis zu Vater und Stiefmutter ist lieblos: der dogmatische und autoritäre Vater schüchtert den sensiblen Jungen ein, die Stiefmutter macht ihn für alle Pannen im Alltag verantwortlich. Einen Ausgleich findet Friedrich in der Natur mit ihren zahllosen Pflanzen und Tieren. Hier findet er Ruhe und kann seinen Gedanken freien Lauf lassen.

Seine Arbeit als Pädagoge beginnt ab 1805. Immer mehr interessiert er sich für die Erziehung von kleinen Kindern: Er arbeitet unter anderem als Erzieher und als Hauslehrer, besucht Pestalozzi, gründet die Wochenschrift „Die erziehenden Familien“ und leitet ein Waisenheim in der Schweiz. Zurück in Deutschland gründet er 1840 den „Allgemeinen deutschen Kindergarten“ in Bad Blankenburg.

Seine Philosophie ist zum damaligen Zeitpunkt etwas Besonderes: „Die Kinder sollen nicht bewahrt und belehrt werden, sondern glücklich sollen sie im Sonnenschein wachsen, erstarken und sich entwickeln. Entfalten sollen sie sich, wie die Blumen unter der sorgenden Hand des Gärtners“. Im Mittelpunkt der kindlichen Aktivität steht das Spiel. Friedrich ist der Ansicht, dass das Spiel die gesunde Entwicklung des jungen Menschen fördere.

Schon vor der Gründung des Kindergartens entwickelt Friedrich Fröbel verschiedene „Spielgaben“ und „Beschäftigungs- oder Bildungsmittel“ (heute Fröbel-Material). Damit will er das Fühlen, das Denken und Erkennen, die Motorik, die Fantasie und die Kreativität der Kinder aktivieren. Außerdem stammt von ihm auch der Text zum bekannten deutschen Kinderlied „Häschen in der Grube“.

1852 stirbt Friedrich Fröbel in Marienthal. Bis heute gilt er als unermüdlicher Streiter für das Recht des Kindes auf Erziehung und für ein harmonisches Familienleben. In Deutschland sind etwa 125 Kindergärten nach ihm benannt und führen seine Pädagogik fort.

rhj


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