Komplementäre und alternative Verfahren gehören zu den häufigsten von Patienten
verwendeten Methoden. In Europa nutzen im Durchschnitt 40–50% aller
Tumorpatienten komplementäre und alternative Medizin (KAM). Bei den Patientinnen
mit Mammakarzinom liegt die Nutzerrate nach einer aktuellen deutschen
Untersuchung bei 90%. Studien aus den USA und Europa belegen, dass Patientinnen
mit anderen gynäkologischen Tumoren ebenfalls eine hohe Nutzerrate haben. Die
Nutzerrate steigt mit Bildungsstand und sozialem Status an. Dies bedeutet, dass
jeder Gynäkologe, der Tumorpatientinnen betreut, mit dieser wichtigen Thematik
vertraut sein sollte. Tatsächlich ist das Thema KAM nicht Gegenstand der Aus-
und Weiterbildung, Fortbildungsangebote im Rahmen der Fachtagungen etc. sind
(noch) selten.