Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2012; 6(4): 251-264
DOI: 10.1055/s-0032-1315179
Notfallchirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Abdominaltrauma – Teil 2

P. Hildebrand
1   Klinik für Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
,
R. Bouchard
1   Klinik für Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
,
U. J. Roblick
1   Klinik für Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
,
H.-P. Bruch
1   Klinik für Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
,
C. Bürk
1   Klinik für Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. August 2012 (online)

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Verletzungen der Bauchhöhle können durch stumpfe Gewalteinwirkung oder durch penetrierende Traumen entstehen. Im Vordergrund stehen das frühe Erkennen und Behandeln einer vitalen Bedrohung, wobei die Diagnostik insbesondere bei Verletzungen der Hohlorgane Schwierigkeiten bereiten kann. Bei perforierenden Verletzungen kann die Eviszeration von Darmanteilen oder Entleerung von Darminhalt unmittelbar auf eine Hohlorganperforation hinweisen. Beim häufigeren stumpfen Abdominaltrauma offenbart sich die Verletzung von Hohlorganen häufig erst im Verlauf durch septische Entgleisung oder Peritonismus, insbesondere, wenn der Nachweis von freier abdominaler Luft initial fehlt. Bei Hohlorganverletzungen besteht die primäre Herausforderung in der Beherrschung septischer Komplikationen. Hierbei gilt es, die chirurgische Therapie dem Verletzungsmuster sowie der Allgemeinsituation des Patienten anzupassen.

Das Abdominaltrauma stellt nach wie vor eine Herausforderung in der Notfallversorgung dar. Es erfordert ein strukturiertes Management mit dem Ziel einer raschen Diagnostik und Therapie zur Senkung der Morbidität und Letalität. Insbesondere die Verletzung der parenchymatösen Organe bestimmt dabei entscheidend die Prognose und den Verlauf des Patienten. Bei Leber- und Milzverletzungen besteht die primäre Herausforderung in der Beherrschung vital bedrohlicher Blutungen. Bei Pankreasverletzungen müssen insbesondere septische Komplikationen vermieden werden. Hierbei gilt es, die chirurgische Therapie dem Verletzungsmuster sowie der Allgemeinsituation des Patienten anzupassen.