Zahnmedizin up2date 2012; 6(4): 403-416
DOI: 10.1055/s-0032-1314968
Kieferorthopädie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zahnärztlich-chirurgische Vorbereitung und Unterstützung kieferorthopädischer Maßnahmen

Robin Seeberger
,
Rolf Weickum
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Publication Date:
08 August 2012 (online)

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Einleitung

Das Ziel chirurgischer Maßnahmen während oder vor einer kieferorthopädischen Therapie ist die Erleichterung der Einstellung und der langfristige Erhalt einer stabilen Okklusion sowie die Ausformung der Zahnbögen, wenn dies mit kieferorthopädischen Mitteln allein nicht realisierbar ist. Hierzu sind beispielsweise die Entfernung oder Transplantation von Weisheitszähnen, das Freilegen und Mobilisieren retinierter oder verlagerter Zähne, das Entfernen von überzähligen Zähnen, die Korrektur von Lippen, Wangen oder Zungenbändchen und das Einbringen von ossär getragenen Retentions- oder Mobilisationselementen erforderlich.

In diesem Zusammenhang muss nicht zwingend jeder Eingriff von einem fachärztlichen Kollegen durchgeführt werden. Viele Eingriffe können bei entsprechenden Voraussetzungen (operatives Geschick und Erfahrung des Zahnarztes, sterile Operationsbedingungen, geeignetes Instrumentarium und adäquate Assistenz) in der zahnärztlichen Praxis durchgeführt werden.

Die im Folgenden aufgeführten Eingriffe sind – eine entsprechende Patienten-Compliance vorausgesetzt – in der Regel in lokaler Anästhesie durchführbar. Die hierfür erforderliche technische Ausstattung sollte im Normalfall in der hauszahnärztlichen Praxis vorhanden sein.

Merke: Kombinierte kieferorthopädische und chirurgische Therapien benötigen eine enge Absprache der Behandler und eine gute Patienten-Compliance, um erfolgreich zu sein.