Klinische Neurophysiologie 2013; 44(01): 24-27
DOI: 10.1055/s-0032-1312673
Posterpreisträger der DGKN-Jahrestagung 2012
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der diagnostisch-prädiktive Wert myelinspezifischer TH1/TH17 Zytokin-Signaturen im peripheren Blut von Patienten mit klinisch-isoliertem Syndrom und multipler Sklerose

The Diagnostic-Predictive Value of Myelin-Specific TH1/TH17 Cytokine Signatures in the Peripheral Blood of Patients with Clinically Isolated Syndrome and Multiple Sclerosis
S. Kuerten
1   Institut I für Anatomie, Universität Köln
,
G. Pommerschein
1   Institut I für Anatomie, Universität Köln
,
F. Sammer
1   Institut I für Anatomie, Universität Köln
,
C. E. Duffy
1   Institut I für Anatomie, Universität Köln
,
C. C. Kaiser
2   Klinik und Poliklinik für Neurologie, ­Universität Köln
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. März 2013 (online)

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Zusammenfassung

Die multiple Sklerose (MS) zeichnet sich durch intra- und interindividuelle Heterogenität in der zugrunde liegenden Immunpathologie sowie im klinischen Verlauf aus. Bisher ist es nicht gelungen, Biomarker zu identifizieren, die den Krankheitsbeginn, -verlauf und das therapeutische Ansprechen verlässlich vorhersagen können. Da die MS als autoimmune Erkrankung angesehen wird, bei der autoreaktive T-Zellen mit Spezifität gegen Myelinbestandteile wesentlich an der Pathogenese beteiligt sind, stand die Relevanz von Zytokinmessungen als Biomarker bereits länger im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses. Autoreaktive T-Zellen in der MS zeigen vor allem einen proinflammatorischen TH1/TH17-Phänotyp. Wohingegen es Versuche gab, die Krankheitsaktivität mit der Zytokinproduktion im Blut und Liquor von MS-Patienten zu korrelieren, waren die Ergebnisse bisher sehr kontrovers und unergiebig. Ein Hauptproblem lag darin begründet, dass häufig Zytokinlevel bestimmt wurden, ohne dabei die Antigenspezifität der Immunantwort in Betracht zu ziehen. Ziel des hier vorgestellten Projekts ist es, longitudinale Messungen von antigenspezifischen TH1/TH17-Zytokinantworten im Blut von Patienten mit klinisch/radiologisch isoliertem Syndrom (CIS/RIS) und definitiver MS als diagnostisch-prädiktive Marker zu evaluieren. Diese Messungen sollen mit Hilfe des ELISPOT (enzyme-linked immunospot technique)-Verfahrens durchgeführt werden. Insgesamt soll dieses Projekt die Möglichkeiten verbessern, die Krankheitsaktivität bei individuellen Patienten einschätzen zu können, wodurch frühzeitige therapeutische Interventionen und die Evaluation neuer therapeutischer Strategien begünstigt werden.