Spielfähigkeit – Gutes Beobachtungsinstrument

Diesem jetzt auf Deutsch erschienenen Test of Playfulness liegt das vierte Kapitel des Buchs „Play in Occupational Therapy for Children“ zugrunde. Bevor die amerikanischen Ergotherapeutinnen Geva Skard und Anita Bundy den Test beschreiben, stellen sie kurz ihr Modell zur Beobachtung und Untersuchung der Spielfähigkeit vor. Die Therapeutin, die den Test durchführt, beobachtet eine freie Spielsituation in der natürlichen Umgebung des Kindes, nimmt aber nicht daran teil. Die einzelnen Beobachtungsitems sind eindeutig erläutert. Eine Videodokumentation ist nicht vorgesehen, erscheint mir aber sinnvoll. Denn so könnte eine mit dem Beobachtungsinstrument nicht vertraute Therapeutin einzelne Sequenzen noch einmal nachvollziehen. Zwei ausführlich dargestellte Beispiele erleichtern die Einarbeitung. Die Übertragung der Beobachtungen in einen Auswertungsbogen ist schnell und unkompliziert. Die Interpretation der Ergebnisse ist jedoch aus meiner Sicht nicht eindeutig. Der Test ist interkulturell einsetzbar und lässt sich durch einen weiteren Test zur Umfeldberatung (TOES) ergänzen. Hier werden räumliche und personelle Rahmenbedingungen beleuchtet, die Einfluss auf die Motivation des spielenden Kindes haben.

Hilfreich für in der Pädiatrie tätige Ergotherapeuten und alle mit Kindern arbeitenden Berufsgruppen. Um den ToP als Testverfahren zu nutzen, sollte man eine entsprechende Fortbildung besucht haben. Ohne diese ist er dennoch ein wertvolles Beobachtungsinstrument.

Susanne Harder-Sdzuj, Ergotherapeutin Bc (NL), selbstständig in eigener Praxis in Greifswald