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DOI: 10.1055/s-0032-1309948
MRT-Untersuchungen bei Frühgeborenen: Exzessiv hohe Signalintensitäten der weißen Substanz haben keinen Krankheitswert
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
15. Juli 2012 (online)

Bei sehr unreifen Frühgeborenen findet man im MRT häufig diffuse exzessiv hohe Signalintensitäten (DEHSI) und punktuelle Läsionen im Bereich der weißen Substanz (white matter = WM), die als diffuse Verletzung der weißen Substanz interpretiert und mit späteren Entwicklungsstörungen in Zusammenhang gebracht werden. Niederländische Pädiater und Radiologen untersuchten gemeinsam die Prävalenz solcher Veränderung bei Frühgeborenen zum errechneten Geburtstermin und verfolgten über 2 Jahre die neuropsychologische Entwicklung der Kinder.
Zystische periventrikuläre Leukomalazien und periventrikuläre venöse Infarkte sind schwere Formen der WM-Schädigung bei Frühgeborenen, die mit neurologischen Spätschäden verbunden sind. In letzter Zeit findet man aber häufiger diffuse WM-Verletzungen wie DEHSI und punktuelle Läsionen, deren Bedeutung noch unklar ist.
Bei einer Kohorte von 110 unselektionierten Frühgeborenen (Gestationsalter < 32 Wochen) wurde zum errechneten Geburtstermin oder danach ein MRT durchgeführt. Klinisch instabile Kinder und Kinder mit angeborenen Fehlbildungen des zentralen Nervensystems wurden ausgeschlossen.