Neuroradiologie Scan 2012; 02(03): 166
DOI: 10.1055/s-0032-1309933
Aktuell
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Welche Methode eignet sich besser zur Darstellung epiduraler Läsionen des Spinalkanals?

Further Information

Publication History

Publication Date:
15 July 2012 (online)

Preview

Die kontrastverstärkte Turbo-Fast-Spin-Echo-MRT (FSE) mit Fettsättigung hat bei hohen Feldstärken ein verbessertes Signal-Rausch-Verhältnis bei gleichzeitig geringerem Kontrast. Dies wirkt sich bei der Beurteilung des Spinalkanals ungünstig auf die Beurteilbarkeit aus. Shah et al. prüften, ob die FLAIR-Technologie besser geeignet ist.

Drei erfahrene Radiologen beurteilten die Sichtbarkeit von Läsionen nach einem Punktwertsystem von 1 – 7. Bei einer Bewertung mit 1 waren die Auffälligkeiten mit der FLAIR-Sequenz (FLAIR = Fluid Attenuated Inversion Recovery) besser zu erkennen und bei 7 im FSE. 143 Patienten waren 18 – 90 Jahre alt und bekamen die Untersuchungen in unterschiedlicher Reihenfolge.

Die Anfertigungsdauer war für die Techniken mit 3,5 – 4 min nicht verschieden. 129 MRT zeigten Knochenläsionen, 138 Bandscheiben-Osteophyten-Komplexe und 68 andere Auffälligkeiten. 56 von 68 epiduralen Befunden waren Metastasen. Eine Läsion entging der FSE wegen Bewegungsartefakten. Ansonsten wurden alle Befunde mit beiden Techniken abgebildet.

Die Radiologen beurteilten den Kontrast zwischen Rückenmark und Liquor in den FLAIR-Sequenzen signifikant günstiger (p < 0,0001). Knochenläsionen, Bandscheiben-Osteophyten-Komplexe und andere Läsionen waren nach der visuellen Skala mit der FLAIR-Sequenz geringfügig besser zu erkennen. Die Berücksichtigung der Untersuchungsreihenfolge und der Injektionszeit des Kontrastmittels änderte die Ergebnisse nicht. Die Übereinstimmung zwischen den Beurteilungen war mäßig. Die Autoren führen dies auf die visuelle Skala zurück, bei der die Möglichkeit feiner Unterscheidungen zu unterschiedlichen Resultaten beigetragen habe.