Radiopraxis 2012; 05(03): 131
DOI: 10.1055/s-0032-1309473
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Wissenschaftsnews

Contributor(s):
Maria Weiß
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Publication Date:
21 September 2012 (online)

Kindern die Angst vor der Röntgenuntersuchung nehmen

Kinder nehmen vieles völlig anders wahr als Erwachsene. B. Björkman et al., Jönköping Universität/Schweden wollten daher untersuchen, was Kinder während einer Röntgenuntersuchung aufgrund eines akuten Frakturverdachts empfinden. Der Verdacht auf einen Knochenbruch ist die häufigste Indikation für eine Röntgenuntersuchung im Kindesalter. Für den Untersucher kann dies eine besondere Herausforderung darstellen, da Kinder nicht in gleicher Weise wie Erwachsene kooperieren und die Untersuchung häufig angstbesetzt ist. Dies gilt insbesondere für unter 12-Jährige und für Kinder mit starken Schmerzen.

An der schwedischen Studie nahmen 32 Kinder (21 Jungen, 11 Mädchen) teil, von denen 5 zwischen 3 und 6 Jahre alt waren, 20 zwischen 7 und 11 Jahre und weitere 7 zwischen 12 und 15 Jahre. Alle hatten sich beim Spielen oder bei sportlichen Aktivitäten verletzt und wurden aufgrund eines Frakturverdachts im Bereich von Arm oder Bein geröntgt. Während der Untersuchung wurden die Kinder gefilmt und unmittelbar danach zu ihren Eindrücken befragt. Je nach den Aussagen wurden die Kinder in 2 Gruppen eingeteilt. Ein Teil fühlte sich während der Untersuchung sehr unwohl, eine andere Gruppe schien keine Probleme damit zu haben.

Die Untersuchung wurde am häufigsten aufgrund von Schmerzen durch die Verletzung und während der Untersuchung als negativ bewertet. Außerdem störte sich ein Teil der Kinder an der als langweilig empfundenen langen Wartezeit ohne Zerstreuungsmöglichkeiten. Ältere Kinder machten sich auch Sorgen um mögliche Folgen ihrer Verletzung. Faktoren, die die Untersuchung angenehmer und weniger angstbesetzt machten, waren die Anwesenheit der Eltern (vor allem bei den jüngeren Kindern), Vertrauen zum Untersucher und dem Personal auf der Radiologieabteilung und positive Erfahrungen aufgrund früherer Untersuchungen.

Fazit: Die Studie zeigt, dass viele kindliche Ängste aufgefangen werden können, wenn die radiologischen Untersucher und MTRA/RT in kindgerechter Weise auf die kleinen Patienten eingehen. Gelingt es, ein vertrauensvolles Verhältnis zu schaffen und Ängste abzubauen, kann sich dies auch positiv auf später notwendige Röntgenuntersuchungen auswirken, so die Autoren.

Maria Weiß, Berlin

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