Laryngorhinootologie 2012; 91(07): 428-433
DOI: 10.1055/s-0032-1309051
Originalie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erste Erfahrungen in der endonasalen Chirurgie mit einem neuen 3D-Chipendoskop

First Experience in Endonasal Surgery Using a New 3D-chipendoscope
B. Al Kadah
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg
,
K. Bumm
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg
,
P. Charalampaki
2   Neurochirurgie, Medizinische Universität, Graz, Österreich
,
B. Schick
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg
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Publication History

eingereicht 14 March 2012

akzeptiert 22 March 2012

Publication Date:
11 May 2012 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund:

Die endoskopische Chirurgie im Bereich der Nase, der Nasennebenhöhlen und der vorderen Schädelbasis kommt in der Behandlung vielfältiger Pathologien zur Anwendung. Die eingesetzten Stablinsenendoskope stellen bei dem möglichen Vorzug eines Winkelblicks den Operationsbereich zweidimensional mit Einschränkung der Tiefenwahrnehmung dar. Die vorgestellte Arbeit berichtet von ersten Erfahrungen mit einem neuen 3D-Chipendoskop in der endonasalen Chirurgie der Nase, der Nasennebenhöhlen und der vorderen Schädelbasis.

Material und Methoden:

An der HNO-Klinik Homburg wurden 30 Patienten mit den Befunden einer rezidivierenden Nasennebenhöhlenentzündung, einem invertierten Papillom, einer Mukozele der Stirnhöhle, einem Stirnhöhlenosteom, einer chronischen Dakryozystitis und einem Hypophysenadenom endonasal unter Verwendung von 3D-Endoskopen operativ behandelt.

Ergebnisse:

Alle chirurgischen Eingriffe konnten mit dem 3D-Endoskop ausgeführt werden. Die operative Handhabung des 3D-Endoskops war in Anbetracht des Gewichts und Designs der Optik angenehm. Die Problematik eines beschlagenen Endoskops war bei Anwendung der 3D-Endoskope nicht in nennenswerter Weise gegeben. Umschriebene Blutauflagerungen an der Endoskopspitze führten jedoch zu einem Verlust der 3-dimensionalen Bilddarstellung mit Übergang in eine 2-dimensionale Abbildung des Operationsbereiches. Bei einer geringen Distanz zwischen Objekt und Endoskopspitze war eine deutliche Abnahme der Bildqualität festzustellen. Die Visualisierung der Stirnhöhle war eingeschränkt.

Schlussfolgerung:

Die endonasale Chirurgie der Nase, der Nasennebenhöhlen und der vorderen Schädelbasis mit einem 3D-Endoskop stellt eine interessante Weiterentwicklung dar. Der vom Mikroskop bekannte 3-dimensionale Blick kann mit dem besonderen Vorzug eines Winkelblicks verknüpft werden. Eine 45° 3D-Endoskopie oder eine Erweiterung des Blickwinkels auf 120° des bereits bereitstehenden 30° 3D-Endoskops können im Hinblick auf die Stirnhöhlenchirurgie eine sinnvolle zukünftige Weiterentwicklung darstellen.

Abstract

First Experience in Endonasal Surgery Using a New 3D-chipendoscope

Background:

Endoscopic surgery for treatment of nasal, paranasal and anterior skull base pathologies is an established treatment modality. Available rigid endoscopes with angled views provide a 2-dimensional view with restriction of depth perception. In this study we report about our first experience with a new 3D-Chipendoscope in surgery at the nose, paranasal sinuses und anterior skull base.

Material and Methods:

30 patients were enrolled in this study with chronic rhinosinusitis, inverted papilloma, frontal sinus mucocele, frontal sinus osteoma, chronic dacryocystitis and pituitary adenoma. All patients were subjected to standard endonasal endoscopic surgery using 3D-endoscopes.

Results:

Surgery was performed by the use of the 3D-endoscope in all patients. The operative handling of the 3D-endoscopes was user friendly in regard to design and weight of the endoscopes. The problem of fogging during endoscopic surgery diminishing the quality of view was not observed. Blood crusts on the endoscope tip however was able to changed the 3D-view to a 2D-view. To close positioning of the 3D-endoscopes to the surgical field reduced image quality. The visualisation of the frontal sinus was limited.

Conclusion:

3D-endoscopic surgery is an interesting development in endonasal surgery of pathologies at the nose, paranasal sinuses and anterior skull base.