Radiopraxis 2012; 5(1): 11-22
DOI: 10.1055/s-0032-1304017
CRTE – Continuing Radiological Technologist Education
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Pulssequenzen und Kontrast –Magnetresonanztomografie Teil III

B Billebaut
,
J Wameling
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Publication Date:
19 April 2012 (online)

In der täglichen Praxis wird man mit einer Vielzahl von MRT-Sequenzen konfrontiert. FLAIR, STIR oder TOF? Welche Sequenz, welche Konsequenz? In diesem Artikel wird – aufbauend auf den Grundlagen der Magnetresonanztomografie Teil I und II in den vorangegangenen Heften – Funktionsweise, Anwendungsbereiche und Vorteile der Sequenzen erläutert. Zum Abschluss dieser Serie werden Faktoren der Bildqualität definiert. Es wird ebenso ausführlich erläutert, mit welchen Parametern die Bildqualität beeinflusst werden kann.

Kernaussagen

  • TSE-Sequenzen ermöglichen kürzere Untersuchungszeiten im Vergleich zu SE-Sequenzen.

  • In einer TSE-Sequenz werden mehrere K-Raum-Zeilen pro TR gefüllt.

  • Der Turbofaktor gibt an, wie viele Echos pro TR gemessen werden.

  • Zu große Turbofaktoren können zu Blurring-Artefakten führen.

  • FLAIR- und STIR-Sequenzen zählen zu den Inversion-Recovery-Sequenzen.

  • Zu Beginn einer Inversion-Recovery-Sequenz wird die gesamte Magnetisierung durch einen 180 °-Impuls invertiert.

  • Zum Zeitpunkt des Nulldurchgangs einer bestimmten Gewebeart findet die Anregung durch den 90 °-Impuls statt: Fett (STIR), Liquor (FLAIR).

  • Fett bzw. Liquor besitzen zu diesem Zeitpunkt keine Längsmagnetisierung und geben somit kein Signal.

  • Die Inversionszeit ist die Zeit zwischen Inversion (180 °) und Anregung (90 °).

  • Gradientenecho-Sequenzen ermöglichen kürzere Untersuchungszeiten im Vergleich zu TSE-Sequenzen.

  • Die Gradientenecho-Sequenz arbeitet ohne zeitaufwendige 180 °-Rephasierungsimpulse.

  • Eine Gradientenschaltung rephasiert die Spins in einer Gradientenecho-Sequenz.

  • Gradientenecho-Sequenzen arbeiten mit Flip-Winkeln < 90 °.

  • Time-of-Flight-Sequenzen sind Gradientenecho-Sequenzen.

  • Einfließendes Blut gibt im Vergleich zum abgesättigten stationären Geweben Signal und stellt sich hyperintens dar.

  • Das Signal-Rausch-Verhältnis steigt mit zunehmender Magnetfeldstärke B0.

  • Eine Erhöhung der Schichtdicke führt zu einem höheren Signal-Rausch-Verhältnis, verstärkt aberauch den Partialvolumeneffekt.

  • Eine Erhöhung des Field of View führt zu einem höheren Signal-Rausch-Verhältnis, verringert aber die Ortsauflösung.

  • Eine Erhöhung der Matrix führt zu einem sinkenden Signal-Rausch-Verhältnis, erhöht aber die Ortsauflösung.

  • Eine Verlängerung der TR führt zu einem höheren Signal-Rausch-Verhältnis.

  • Eine Verlängerung der TE führt zu einem niedrigeren Signal-Rausch-Verhältnis.

  • Eine Erhöhung der Number of Signal Averages führt zu einem steigenden Signal-Rausch-Verhältnis.

  • Die Untersuchungsspule sollte immer dem zu untersuchenden Objekt angepasst sein und möglichst objektnah angebracht werden.

  • Frei positionierbare Spulen sollten senkrecht zum Hauptmagnetfeld B0 angebracht werden.

 
  • Literatur

  • 1 McRobbie DW, Moore EA, Graves MJ, Prince MR. MRI: From Picture to Proton. Cambridge: University Press; 2007
  • 2 Westbrook C, Kaut RothC, Talbot J. MRI in Practice. Malden, MA: Blackwell Publishing; 2005