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DOI: 10.1055/s-0031-1299569
Elfenbeinküste – Tanz für den Präfekten
Publication History
Publication Date:
12 December 2011 (online)

Wer nach der Seele Schwarzafrikas sucht, muss an seine Westküste reisen. Hier an der alten Sklaven-, Gold-, Elfenbein- und Pfefferküste, dem heutigen Benin, Ghana, Togo, Côte d'Ivoire und Liberia hat der Schwarze Kontinent noch etwas von seiner Ursprünglichkeit bewahrt.
Wenn der politisch zerstrittene, wirtschaftlich marode und ethnisch zerrissene Kontinent überhaupt noch eine Seele haben sollte, hat er sie sich in den Stammesgebieten der Ashanti, Senufo, Yoruba, Fulbe und Fon erhalten. Sie pflegen noch alte Stammeskulte und rituelle Tänze, bringen blutige Tieropfer und schnitzen magische Masken. Man glaubt noch an animistische Naturgeister und Götter – und an Voodoo mit seinem Analogiezauber und seinen Trancezeremonien.
Die ehemaligen Kolonialmächte haben ihre politischen Grenzen zwar rücksichtslos kreuz und quer durch archaische kulturelle Stammesgebiete gezogen, aber der soziale Zusammenhalt der Stammeskulturen ließ sich dadurch nicht trennen: Ein Senufo bleibt eben ein Senufo, ganz gleich ob er im anglofonen Ghana oder der frankofonen Elfenbeinküste lebt.