ergopraxis 2011; 4(11/12): 45
DOI: 10.1055/s-0031-1295681
fortbildungszentrum
Georg Thieme Verlag KG New York, NY

Porträt: Meditech Electronic GmbH – Für Technik-Liebhaber

Heidi Kohlwes

Subject Editor:
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Publication History

Publication Date:
14 November 2011 (online)

 

Das Unternehmen entwickelt nicht nur Hilfen zur Wahrnehmungsförderung wie Trainingsgeräte für Lesetechniken, für die Fein- und Grobmotorik oder für Biofeedback. Es bildet Interessierte in Deutschland, österreich und der Schweiz auch fort und ebnet so den Einzug der Technik in die Praxis.


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Ralph Warnke, Geschäftsführer und Inhaber der Meditech Electronic GmbH, erklärt: „Seit 1996 entwickelt unser Unternehmen Test- und Trainingssysteme zur Automatisierungsförderung. Damit kann man Gehirnfunktionen trainieren, zum Beispiel bei Kindern mit Wahrnehmungs- oder Aufmerksamkeitsstörungen oder bei Patienten nach einem Schlaganfall.“ Damit spricht der Spezialist auf dem Gebiet „Hörstörungen und Hörprobleme“ zum Beispiel Ergotherapeuten an, die in der Pädiatrie oder Neurologie arbeiten.

Fortbildungsangebot mit und ohne technische Verfahren

Das Fortbildungsangebot gliedert sich in vier große Themenbereiche. Bei den „Warnke-Verfahren“ lernen die Teilnehmer beispielsweise, Aufmerksamkeit und Wahrnehmung mittels technischer Verfahren zu fördern. Im Kurs „Sensomotorik und Reflexologie“ erfahren sie, wie man Verhaltensauffälligkeiten von Kindern mit persistierenden Reflexen verdeutlichen und ihre Lernfähigkeit durch Bewegung fördern kann. Der dritte Themenbereich „Biofeedback und Neurofeedback“ beinhaltet technisch unterstützte Verfahren, welche die neuronale Selbstregulation bei Schmerzpatienten oder Kindern mit ADS verbessern. Neben diesen nicht medikamentösen Behandlungs- und Trainingsverfahren beschäftigen sich die Teilnehmer des vierten Bereichs „Pädagogik und mehr“ mit neuen Wegen des Lernens und dem Vermitteln des Gelernten.


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Mit dem Warnke-Verfahren Abläufe automatisieren

Interessant für Ergotherapeuten ist unter anderem das Verfahren, das Fred Warnke 1990 entwickelte. Sein Sohn Ralph erklärt das Prinzip dieser evidenzbasierten Methode: „Alles, was der Mensch gut kann, macht er automatisch. Alles, was er nicht gut kann, macht er dagegen bewusst. Egal, ob es sich um Sprachverständnis, Lesen oder Schreiben handelt.“ Das Warnke-Verfahren trainiert also kurz gesagt die Automatisierung von Abläufen, bei denen Patienten Defizite haben. Warnke spricht hier jedoch nicht von „Defiziten“, sondern von sogenannten Trainingschancen. Dabei würden die Kanäle „Hören“, „Sehen“ und „Motorik“ kombiniert, vernetzen sich im Gehirn und parallelisieren auf diese Weise Abläufe. So könne man zum Beispiel Kinder fördern, die Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb haben oder unter ADS leiden.

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Abb. Gespannt lauschen die Fortbildungsteilnehmer einem Trainingsprogramm von Meditech. (Foto: Meditech Electronic GmbH)

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Die Informationsverarbeitung ermitteln und trainieren

Der Themenkomplex des Warnke-Verfahrens setzt sich aus je einem Grund- und Aufbaukurs sowie neun verschiedenen Themenkursen zusammen. Diese widmen sich jeweils einem bestimmten Teilgebiet, zum Beispiel dem neurophysiologischen Leseaufbau oder dem Testen und Trainieren zentraler Hörfunktionen. Jeden Kurs kann man auch einzeln belegen. „Der Grundkurs vermittelt anhand von Praxisbeispielen und übungen sofort nutzbares Wissen rund um Sprache und Wahrnehmung“, erläutert Ralph Warnke. Die Teilnehmer lernen, wie sie den aktuellen Stand der Informationsverarbeitung eines Patienten ermitteln und trainieren können. Im Kurs enthalten ist ein standardisierter Test für die Fähigkeit, auf der Buchstaben- und Lautebene zu lesen. Der Kurs dauert zwei Tage und kostet am Standort Region Hannover 195 Euro. Weitere Informationen über das Fortbildungsangebot finden Interessierte unter www.termine.meditech.de.

ADRESSE

Meditech Electronic GmbH

Langer Acker 7

30900 Wedemark

Tel.: 051 30/977 78-0

Fax: 051 30/977 78-22

service@meditech.de

www.meditech.de


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Abb. Gespannt lauschen die Fortbildungsteilnehmer einem Trainingsprogramm von Meditech. (Foto: Meditech Electronic GmbH)