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DOI: 10.1055/s-0031-1295539
Entwurmung um des Menschen willen
Jagdaktivität und Flohbefall des Vierbeiners sind wichtige Gründe für häufigere BandwurmkurenVerantwortlicher Herausgeber dieser Rubrik:
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
24. September 2012 (online)



Der Ernstfall ist selten, aber dramatisch: Nimmt ein Mensch über den Mund Eier des Fuchsbandwurms auf, können die sich im Darm entwickelnden Wurmlarven (sog. Finnen) in die Leber einwandern und diese nach und nach zerstören. Alveoläre Echinokokkose heißt die Fuchsbandwurmkrankheit, die unbehandelt tödlich verlaufen kann. Seit dem Jahr 2000 ist die Erkrankung in Deutschland meldepflichtig. Jährlich werden etwa 17 neue Fälle beim Robert Koch-Institut (RKI) registriert, doch man kann davon ausgehen, dass die Dunkelziffer deutlich größer ist. Menschen, die in der Landwirtschaft tätig sind oder Umgang mit Hunden haben, besitzen nach Angaben des RKI ein erhöhtes Infektionsrisiko [[1]].
Der Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) ([Abb. 1]) lebt im Darm seines namensgebenden Wirtes. Mit dem Kot des Fuchses ausgeschiedene Wurmeier (bis zu 100.000 pro Tag) werden von Nagetieren wie Mäusen aufgenommen. Aus den Eiern entwickeln sich Larven, die in die Leber der kleinen Zwischenwirte gelangen. Möglicherweise schwächen die Larven den Zwischenwirt so stark, dass dieser leichtere Beute für Füchse und andere Raubtiere wird. Die mit dem Zwischenwirt beim Fressen aufgenommenen Larvenstadien entwickeln sich im Raubtier nun wieder zu eiausscheidenden erwachsenen Fuchsbandwürmern. Der Kreislauf beginnt aufs Neue.


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Quellen
- 1 Robert Koch-Institut: Epidemiologisches Bulletin 38/2005
- 2 Adolph C, Little S et al. Prevalence of Dipylidium caninum and Taenia taeniaeformis in cats. 2011 AAVP Abstract
- 3 ESCCAP Guideline 01, Second Edition: Worm Control in Dogs and Cats. September 2010