Z Geburtshilfe Neonatol 2011; 215(06): 241-245
DOI: 10.1055/s-0031-1291341
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Fetale Herzvolumina – eine Evaluation mittels 3D Echokardiografie

Foetal Cardiac Output and Stroke Volume – An Evaluation by 3D Ultrasound
A. Lather
1   Klinik für Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Philipps Universität Marburg
,
M. Meyer-Wittkopf
2   Mathias-Spital, Frauenklinik Rheine
,
W. Stein
1   Klinik für Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Philipps Universität Marburg
,
S. Schmidt
1   Klinik für Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Philipps Universität Marburg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

eingereicht 15 June 2011

angenommen nach Überarbeitung 01 October 2011

Publication Date:
24 January 2012 (online)

Preview

Zusammenfassung

Fragestellung:

Ziel dieser klinischen Studie war es, mittels der 3D US-Volumetrie des fetalen Herzens Normalwerte der Herzzeitvolumina zu ermitteln. Die anhand eines Normalkollektivs ermittelten Werte würden in Relation zum Körpergewicht und Gestationsalter gestellt.

Methode:

Die 3D Volumetrie wurde bei 131 Feten erhoben. Aus den ermittelten Volumina wurde ein durchschnittliches Herzminutenvolumen (HZV) berechnet, sowie die Herzleistung in Relation zum Gestationsalter und fetalem Körpergewicht evaluiert.

Ergebnis:

Aufgeschlüsselt in die jeweilige Schwangerschaftswoche war hierbei ein deutlicher Anstieg des Volumens mit zunehmendem Gestationsalter festzustellen. Das durchschnittliche Herzminutenvolumen liegt in der 28. Schwangerschaftswoche bei 215,12 ml/min, in der 32. Schwangerschaftswoche bei 315,99 ml/min, in der 36. Schwangerschaftswoche bei 464,14 ml/min und zum errechneten Entbindungstermin bei 681,77 ml/min. Bezogen auf das gewichtsspezifische Herzminutenvolumen in ml/min/kg geschätztes fetales Gewicht zeigten sich die Mittelwerte im Verlauf der Schwangerschaft annähernd konstant mit 252,24 ml/min/kg in der 28. Schwangerschaftswoche, 229,98 ml/min/kg in der 32. Schwangerschaftswoche, 231,79 ml/min/kg in der 36. Schwangerschaftswoche. Am Termin fanden sich mit und 208,91 ml/min/kg ab der 39. Schwangerschaftswoche ein relativer Abfall.

Schlussfolgerung:

Die Herzvolumina zeigen insgesamt für den Feten hohe Werte für das Herzvolumen in Relation zum Körpergewicht. Die Methode der 3D Ultrasonografie ermöglicht die Bestimmung von fetalen Herzvolumina. Die anatomisch genaue Darstellung der kardialen Strukturen ist Voraussetzung die Planimetrie im Rahmen der Scheibchensummationsmethode.

Abstract

Introduction:

The aim of this clinical study was to define foetal cardiac volumetry utilising 3D ultrasound.

Methode:

3D volumetry was performed in 131 cases. Cardiac output and stroke volume were calculated. Cardiac output and stroke volume of the right and left ventricles were defined in relation to foetal weight and gestational age in weeks.

Results

The mean value for foetal cardiac output was 393.68 mL/min. A progredient rise was detected with increasing gestational age. The mean values were 215.12 mL/min in the 28th week, 315.99 mL/min in the 32nd week, 464.14 mL/min in the 36th week and 681.77 mL/min at term. In relation to body weight (kg), the cardiac output was higher at 28 weeks (252.24 mL/min/kg) as compared with later in gestation, namely 208.91 mL/min/kg at term.

Conclusion:

It is technically feasible to calculate foetal cardiac volumes by means of 3D ultrasound. While the overall cardiac output of the foetus is high, it decreases in relation to body weight at the end of gestation.