Suchttherapie 2011; 12(04): 164-166
DOI: 10.1055/s-0031-1284347
Schwerpunktthema
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neuroenhancement in der Rechtsordnung

Legal Implications of Neuroenhancement
T. M. Spranger
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Publikationsdatum:
10. November 2011 (online)

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Zusammenfassung

Sogenanntes Neuroenhancement wirft nicht nur medizinische und ethische, sondern auch zahlreiche rechtliche Probleme auf. Während sich etwaige Wettbewerbsverzerrungen – etwa in der Schule, an Universitäten oder am Arbeitsplatz – unter rechtlichen Gesichtspunkten nur schwer fassen lassen, stellen mögliche Gesundheitsgefährdungen für den Anwender oder für Dritte einen geeigneteren Anknüpfungspunkt staatlicher Maßnahmen dar. Bislang bereitet der Gesetzgeber auch vor dem Hintergrund der unsicheren empirischen Ausgangslage noch keine spezifischen Regulierungen in diesem Bereich vor; dies wird sich jedoch spätestens dann ändern, wenn Neuroenhancement-Produkte zur (vermeintlichen) Leistungssteigerung in größerem Maße appliziert werden und/oder die Anwendung dieser Produkte konkrete Gesundheitsrisiken befürchten lässt.

Abstract

Neuroenhancement does not only concern medical and ethical aspects but also several judicial facets. Besides a potential distortion of competition in school, university or at work due to the use of pharmaceutical products, health risks for the consumer himself or third persons have to be taken into account as well. These dangers constitute the best link for measuring governmental actions. To date the legislator has not suggested any form of regulation mainly because of the lack of empirical data regarding the effects of neuroenhancement. However this will certainly change the moment neuroenhancement products are used and applied more frequently or specific health risks appear to be more likely.