Frauenheilkunde up2date 2012; 6(3): 173-184
DOI: 10.1055/s-0031-1284034
Gynäkologische Spezialgebiete und Methoden
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schwangerschaft nach Nierentransplantation

C. R. Sobel
,
P. G. Brockerhoff
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Publikationsdatum:
11. Juni 2012 (online)

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Kernaussagen

Eine nach NTPL folgende Schwangerschaft hat keinen negativen Einfluss auf das Langzeit-Transplantatüberleben, sofern präkonzeptionell eine stabile Transplantatfunktion vorliegt. Anhand der Höhe des Serumkreatinins und der arteriellen Hypertonie kann die Stabilität eingeschätzt und der Patientin eine Empfehlung pro oder kontra Schwangerschaft ausgesprochen werden. Allerdings muss bei bestehendem Kinderwunsch deutlich gemacht werden, dass eine zukünftige Schwangerschaft ein im Vergleich zu nichttransplantierten Schwangeren erhöhtes mütterliches und fetales Risiko mit notwendiger interdisziplinärer Betreuung im Perinatalzentrum mit sich bringt.

Spätestens mit dem Zeitpunkt, ab dem die Patientin als transplantabel gelistet wird, sollte eine effektive Kontrazeption erfolgen und mindestens für ein Jahr nach NTPL fortgesetzt werden. Aufgrund von in Fallberichten dokumentierten phänotypisch homogenen Fehlbildungen unter Einnahme von MMF sollte dieses Medikament ebenso wie die mTOR-Inhibitoren spätestens 6 Wochen vor Konzeption abgesetzt bzw. umgestellt werden.

Eine Entbindung durch primären Kaiserschnitt ist bei nierentransplantierten Schwangeren nicht grundsätzlich zwingend indiziert.