B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport 2012; 28(1): 3
DOI: 10.1055/s-0031-1283897
EDITORIAL

© Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

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Publication Date:
20 February 2012 (online)

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    Liebe Leserinnen, liebe Leser! 

    Der Gesundheitsmarkt boomt und gilt als einer der gewinnträchtigsten Märkte der Zukunft. In den letzten Jahren hat sich in diesem Zusammenhang abgezeichnet, dass sportliche Bewegung, Fitnesstraining und körperliche Aktivität zentrale Säulen in diesem Markt (Feld der Prävention und Rehabilitation) sind. Mit einer zunehmenden Professionalisierung in den Bewegungsberufen wächst auch der Anspruch an die Qualität des Produkts Sport und Bewegung unter der Perspektive Gesundheit. Die Kommission Gesundheit der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) hat sich unter dem Titel „Qualität im Handlungsfeld Sport und Gesundheit“ mit dieser Thematik auf ihrer Jahrestagung 2010 an der Universität Vechta ausführlich auseinandergesetzt. Insgesamt haben sich 110 Wissenschaftler in 16 Arbeitskreisen, einer Posterpräsentation und 3 Hauptvorträgen zur Tagungsthematik eingebracht. 

    In dieser Zeitschriftenausgabe finden sich ausgewählte Beiträge dieser Tagung. Die Auswahl der Beiträge dokumentiert, wie die Thematik „Sport und Gesundheit“ von der Sportwissenschaft unter einer Qualitätsperspektive behandelt und erforscht wird. Gleichzeitig ist der Fokus auf Innovation und Neuigkeitsgehalt gerichtet worden. 

    Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen hat 2002 in seinem Gutachten eine stärkere Verankerung von Qualitätsmanagement und Evaluation in Prävention und Gesundheitsförderung gefordert. Der Beitrag von Prof. Dr. Alfred Rütten et al. dokumentiert die Umsetzung dieser Forderung in einem Projekt zur bewegungsbezogenen Gesundheitsförderung in der Interventionspraxis. 

    Settingansätze haben sich im Rahmen von Gesundheitsförderung als Erfolg versprechend herausgestellt. Das Setting Schule hat als gesundheitsförderliches Lebensumfeld dabei bereits eine längere Tradition in der Forschung. Im Beitrag von Prof. Dr. Brehm et al. wird die Initiative „FugS“ vorgestellt, die im Sinne einer umfassenden und multidisziplinären Gesundheitsprävention ergänzend Gesundheitsbildung für Schulen am Lernort Schullandheim initiiert. 

    Finanzierte Leistungen der GKV müssen hohen Qualitätsmaßstäben entsprechen. Im Zuge dieser Forderung haben sich die Krankenkassen auch im Rahmen des Individualansatzes der Primärprävention zur Selbstevaluation verpflichtet. Der Beitrag von Prof. Dr. Iris Pahmeier et al. dokumentiert Ergebnisse zu Teilnehmerbefragungen in Kursen des Handlungsfeldes „Bewegungsgewohnheiten“. 

    Disease Management Programme (DMP) gibt es bisher lediglich für die 4 Indikationsbereiche Brustkrebs, KHK, Atemwegserkrankungen und Diabetes mellitus. Bewegung und Sport sind bislang jedoch keine festen Größen in diesem Netzwerk. Der Beitrag von Dr. Katharina Eckert et al. beschreibt die Implementation und Evaluation einer Bewegungsintervention für Patienten mit einer Koronaren Herzkrankheit im Rahmen eines DMP. 

    Sturzprophylaxe ist eine aktuelle Intention im Rahmen von Prävention und Rehabilitation älterer Menschen. In einer randomisierten und kontrollierten Studie zeigen Dr. Sabine Mayer et al. die Effekte eines 18-monatigen, indikationsübergreifenden Rehabilitationssportprogramms auf Sturzinzidenz und Verletzungsausmaß. 

    Auch im Rahmen von Sport- und Bewegungsinterventionen wird die Frage nach den , aber auch nach den Belastungsnormativen und Beanspruchungskriterien virulent. In einer Übersichtsarbeit erläutern Dr. Christian Thiel et al. auf der Basis internationaler Reviews der letzten 10 Jahre den Forschungsstand zur Dosis-Wirkungs-Beziehung körperlicher Aktivität zur Prävention und Therapie von Zivilisationskrankheiten. 

    Am Ende dieses Editorials bedanken wir uns herzlich bei allen Autoren für die konstruktive und reibungslose Zusammenarbeit für diese Ausgabe! 

    Ihre Prof. Dr. Iris Pahmeier

    Ihr Prof. Dr. Gorden Sudeck