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DOI: 10.1055/s-0031-1283779
Perspektiven der Chirurgischen Forschung 2020 – eine kritische Bestandsaufnahme und eine Aufforderung zum Handeln in einer sich verändernden Forschungslandschaft
Perspectives of Surgical Research 2020 – A Critical Analysis and Request for Action in a Changing Research LandscapePublikationsverlauf
Publikationsdatum:
05. April 2013 (online)

Einführung
Fünfzig Jahre Chirurgische Forschung in Deutschland – Quo vadis? so hatten wir unser
Symposium anlässlich der 50-Jahr-Feier der Gründung der ersten Abteilung für
Experimentelle Chirurgie in Deutschland im Mai 1960 durch die Professoren Heberer
und Bretschneider in Köln überschrieben.
Zukunftsantworten zu geben sind,
wie wir alle wissen, mit einem hohen Maß an Risiko behaftet, falsch zu sein. Denken
Sie nur an Rutherford 1876, der auf die Erfindung des Telefons geantwortet haben
soll: „Wer will so was?“ oder Charly Chaplin, der zur Einführung des Tonfilms aus
Eigenschutz geantwortet hat: „Ganz nett, aber das ist nur eine
Zeiterscheinung“.
Der Zukunftsdenker und Erfinder von Zukunftswerkstätten
(1952) Robert Jungk (1913–1994) gibt eine Antwort, die einen Gestaltungsspielraum
auch aus der Gegenwart erlaubt, indem er sagt: „Die Zukunft ist keine sauber von der
jeweiligen Gegenwart abgelöste Utopie: Die Zukunft hat schon begonnen. Aber noch
kann sie, wenn rechtzeitig erkannt, verändert werden.“ Das macht
Hoffnung!
Antoine de Saint-Exupéry in „Die Stadt in der Wüste“ lässt
ebenfalls Gestaltungsmöglichkeiten zu. Zitat: „Die Zukunft soll man nicht
voraussehen wollen, sondern möglich machen“.
In diesem Sinne möchte ich
versuchen, Antworten darauf zu geben, wie wir die Zukunft gestalten oder zumindest
mit gestalten sollten. Welche Perspektive hat die Chirurgische Forschung in einem
sich dramatisch ändernden und stark regulierten Forschungsumfeld? Weitermachen wie
bisher trotz teils hervorragender Einzelleistungen in der Chirurgischen Forschung,
geht nicht mehr. Mitgestalten geht aber nur, wenn wir uns bewusst machen, was schon
gestaltet ist. Ich werde deshalb im folgenden Kapitel, quasi zur Bewusstmachung,
kurz auf die derzeitigen Förderschwerpunkte im Gesundheitswesen eingehen.
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Literatur
- Neugebauer E, Mutschler M, Claes L Hrsg Von der Idee zur Publikation. 2.. Aufl. Heidelberg: Springer; 2011
- Pressemitteilung des BMBF 194 / 2010. http://www.bmbf.de/press/2988.php Datum des Online-Zugriffs: 30.04.2010)
- Horton R. Surgical research or comic opera: questions, but few answers (Editorial). Lancet 1996; 347: 984-985
- Rothenberger DA. Evidence-based practice requires evidence. Br J Surg 2004; 91: 1387-1388
- Welsch T, Wente MN, Dralle H et al. Deutsche Allgemein- und Viszeralchirurgie: Positionierung im internationalen wissenschaftlichen Vergleich. Chirurg 2010; 81: 365-372
- DFG (Eds.) Klinische Forschung – Denkschrift. Weinheim: Wiley-VCH; 1999
- Bücherl ES. [The dilemma of surgical research]. Chirurg 1974; 45: 485-490
- Neumann M, Spiegel HU Hrsg Chirurgische Forschung in Deutschland. Heidelberg: Kaden; 2006
- Graham LM. Surgical research – facing new realities. Surgery 1995; 118: 123-129