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DOI: 10.1055/s-0031-1283143
Rhinoplastik – Nasale Hautdicke beeinflusst Behandlungsergebnis
Publication History
Publication Date:
24 October 2011 (online)

Die Hautdicke einzelner Nasenregionen kann das ästhetische Ergebnis einer chirurgischen Korrektur mitbestimmen. Südkoreanische HNO-Ärzte untersuchten den Zusammenhang speziell für eine Rhinoplastik der Region um die Nasenspitze.
Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2011; 144: 522–527
Gye Song Cho et al. fanden bei ihren südkoreanischen Patienten einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Hautdicke an der Nasenspitze und Columella mit einem schlechteren chirurgischen Ergebnis der Rhinoplastik. Sie hatten eine prospektive Fallserie von 77 Patienten ausgewertet, davon 55 Männer, die im Universitätsklinikum in Seoul aufgrund des Wunsches einer ästhetischen Nasenkorrektur behandelt worden waren.
Präoperativ ließen die behandelnden Ärzte Computertomografie-Scans anfertigen, anhand derer sie die Dicke der Nasenhaut an Nasion, Rhinion, Nasenspitze und Columella bestimmten. Diese Ergebnisse werteten sie dann im Hinblick auf einen möglichen Zusammenhang mit dem Operationsergebnis der Rhinoplastik (exzellent, gut, mangelhaft) aus. Die Haut der Nase war in dieser Kohorte am dicksten über dem nasofrontalen Winkel, verdünnte sich über den Nasenrückenhinweg, wurde an der Nasenspitze wieder dicker und an der Columella erneut dünner. Die Haut an der Nase von Koreanern schien dabei insgesamt dicker zu sein als bei Europäern, meinen die Autoren, wobei die Vergleichsangaben dazu allerdings meist aus Studien an Leichen stammen. Im Median ermittelten die Untersucher bei ihren Patienten eine Hautdicke von 3,3mm am Nasion, von 2,4mm am Rhinion, von 2,9mm an der Nasenspitze und 2,3mm an der Columella.
Bei Frauen (n=22) war die Hautdicke an Nasion, Rhinion und Nasenspitze signifikant dünner als bei den Männern. Im Median betrug die Hautdicke bei ihnen am Nasion 2,2mm, bei den Männern 3,7mm (p<0,0001). Am Rhinion hatten die Frauen eine Hautdicke von 1,7mm, die Männer 2,6mm (p<0,0001), an der Nasenspitze lagen die entsprechenden Wert bei 2,7 vs. 3,0mm (p=0,03) und an der Columella bei 2,1 vs. 2,3mm (n.s.).
Das Ergebnis der Rhinoplastik wurde in 45 Fällen als exzellent klassifiziert, in 17 als gut und in 15 als mangelhaft. Dabei hatten die Patienten der Gruppe mit optimalem Operationsergebnis im Median die dünnste Haut an Nasenspitze und Columella (2,8mm bzw. 2,2mm), die Gruppe mit dem am wenigsten zufriedenstellenden Rhinoplastikergebnis die größte Hautdicke in diesen beiden Regionen (3,4mm bzw. 2,6mm; p<0,0001 bzw. 0,01).
Laut den Autoren scheint die Hautdicke an Nasenspitze und Columella ein wichtiger prognostischer Faktor für das ästhetische Ergebnis der Chirurgie der Nasenspitze zu sein.
Friederike Klein, München