Notfallmedizin up2date 2011; 6(4): 337-354
DOI: 10.1055/s-0031-1280310
Forschungsergebnisse für die Praxis
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aktuelle Ergebnisse notfallmedizinischer Forschung 2010/2011

Jochen Hinkelbein
,
Dominique Singer
,
Holger Thiele
,
Jürgen Meixensberger
,
Bernd W. Böttiger
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Publication History

Publication Date:
12 December 2011 (online)

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Kernaussagen
  • Eine Hyperoxie nach erfolgreicher Reanimation verschlechterte im untersuchten Patientenkollektiv das Behandlungsergebnis signifikant. Bei der Hyperoxie besteht ein nahezu linearer Zusammenhang zwischen paO2 und Letalität. Entsprechend der ERC-Guidelines 2010 ist eine pulsoxymetrisch gemessene Sauerstoffsättigung von 94–96 % nach einer Reanimation ausreichend.

  • Die Reanimation mit aktiver Kompression und aktiver Dekompression (AC-DC mit ITV) ist eine Alternative zur konventionellen Reanimation.

  • Bei Kindern bleibt die Beatmung wegen der meist respiratorischen Ursachen für Bradykardien/Asystolien ein essenzieller Bestandteil der kardiopulmonalen Reanimation.

  • Die Zeitdauer vom Beginn der Symptome beim ST-Streckenhebungs-Infarkt (STEMI) bis zur perkutanen koronaren Intervention (PCI) korreliert mit der Letalität: Je länger die Zeitdauer bis zur Wiedereröffnung des Gefäßes ist, desto größer ist die resultierende Letalität.

  • Die Gabe von Ticagrelor senkt das kumulative Risiko für einen Myokardinfarkt/Schlaganfall/Tod im Vergleich zur Gabe von Clopidogrel bei Patienten mit STEMI und beabsichtigter PCI.