Bereits nach einem dreiwöchigen Gruppentraining verbessern Kinder mit einer Zerebralparese
ihre motorische Grundfähigkeiten und ihre selbstständige Versorgung zu Hause.
Ein norwegisches Forscherteam der Universität Bergen untersuchte in einer Studie,
ob die Kinder in ihren motorischen Aktivitäten, der Qualität ihrer Bewegungen sowie
den Alltagsfunktionen von einem zielorientierten aktiven Gruppentraining profitieren.
22 Kinder, die an einer Zerebralparese litten und zwischen drei bis neun Jahre alt
waren, nahmen an der Untersuchung teil. Über einen Zeitraum von drei Wochen übten
sie fünfmal wöchentlich für jeweils eine Stunde die für sie wichtigen Aktivitäten.
Neben der Bewegungsqualität, der motorischen Aktivität und den Alltagsfunktionen untersuchten
die Forscher auch, inwieweit die Kinder ihre selbst gesteckten Ziele erreichten. Sie
fanden heraus, dass die motorischen Fähigkeiten nach dem Training signifikant zunahmen
und sich bei der Folgeuntersuchung drei Wochen später weiter gesteigert hatten. Von
dem Training hatten vor allem die Kinder profitiert, die zu Beginn die größten Einschränkungen
hatten: Den Auskünften der Eltern zufolge benötigten sie deutlich weniger Hilfe bei
der Selbstversorgung und der Mobilität. Auch einen Großteil der vorher vereinbarten
Ziele wie das selbstständige Anziehen einer Hose erreichten die Kinder.
Die Autoren sehen das intensive Gruppenprogramm als kosteneffizienten und motivierenden
Therapieansatz für drei- bis neunjährige Kinder mit Zerebralparese. Die Eingliederung
des Trainings in den Alltag der Kinder empfinden sie jedoch als Herausforderung.
hoth
BMC Pediatrics 2010; 10: 26